Nachdem die Hausgemeinde des Altersheimes in der Karlstraße bereits am gestrigen Samstag ihren Abendmahlsgottesdienst zum Erntedankfest gefeiert hatte, war heute früh die Stadtkirche Ort für einen bunten Gottesdienst mit einer besonderen Abendmahlsfeier. Die Kirche war von einem Küsterteam bereits am Vortag schön geschmückt worden. Ein Mitarbeiterteam um Jugendmitarbeiterin Roswitha Pergande-Reßler herum hatte den Gottesdienst vorbereitet. Der Kinderchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Bernd Geiersbach, der auch die Orgel spielte, sang frische Lieder und animierte die Gemeinde zum Mitsingen. Dekan Dr. Gernot Gerlach leitete den Gottesdienst. Eine Predigt gab es in diesem Traditionsgottesdienst nicht. Die Verantwortlichen hatten sich etwas Neues einfallen lassen. Ein Predigtgespräch über ein Mittagessen in einem ganz normalen Haushalt mit einer mahnenden Großmutter, einem verantwortungsvollen Vater und Kindern, denen die Bedeutung des täglichen Brotes erst noch nach und nach deutlich gemacht werden musste wurde von Kindern »rund um die Jugendmitarbeiterin« geführt. Natürlich wurde dann auch der Pfarrer zu Tisch gebeten und hatte dann noch Gelegenheit, wenigstens eine kurze Tischpredigt zu halten.

Saft und Gebäckstückchen

Auch zur Feier des heiligen Abendmahls hatten sich die Verantwortlichen für diesen traditionellen Festtag etwas Besonderes einfallen lassen. Die alten »Vasa Sacra« aus dem 15. und 16. Jahrhundert blieben im Tresor und wichen modernen Kirchentagsbechern und Körben. Statt Wein gab es Saft und statt Oblaten bzw. Weißbrot gab es kleine Gebäckstückchen, die man in den Saft eintauchen sollte. Was übrigblieb, fand schließlich Platz beim Kirchencafé. Und: Das heilige Abendmahl wurde nicht wie üblich in Wandel- oder Gruppenkommunion gefeiert, sondern durch Helferinnen und Helfer in die Bänke zu den Gottesdienstbesuchern gebracht.

Im Eingangsteil des Gottesdienstes wurde Maja Kühling als Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr von Kreisjugendreferent Torsten Fiege mit einem Interview vorgestellt und von Dekan Dr. Gerlach eingeführt und eingesegnet. Im Ausgangsteil des Gottesdienstes wurde – wie am Erntedanktag üblich – das Opfer für die Hungernden in der Welt eingelegt. Mehr also 550 € haben die etwa 200 Gottesdienstbesuchen an diesem Sonntag zusammengetragen.

Einige Gottesdienstbesucher trafen sich später dann wieder beim Gemeindefest der Pfarrgemeinde St. Maria zu Mittagessen und / oder Kaffeetrinken. Auch St. Maria hatte in einer schön geschmückten Kirche das Erntedankfest mit der Eucharistiefeier begangen.

Weiter geht’s in Philippinenburg

Am nächsten Sonntag feiert die evangelische Gemeinde das Erntedankfest weiter. Dann trifft man sich zum Abendmahlsgottesdienst mit Pfarrerin Katharina Ufholz im Festzelt beim Dorfgemeinschaftshaus in Philippinenburg. Der Gottesdienst ist der Beginn eines Festtages mit allerlei Lustbarkeiten, unter anderem mit dem traditionellen Almabtrieb und umfänglichem Verpflegungsangebot.