Es war ein besonderer Gottesdienst, zu dem die Nachbarschaft Wolfhagen-Erpetal eingeladen hatte. „Hauptsache fit? Ein Gottesdienst zum Mitmachen“ war das Thema, das ein sechzehnköpfiges Vorbereitungsteam um die Pfarrer*innen Anja Fülling, Katharina Ufholz und Martin Jung seit Mai bearbeitet hatte. Das Besondere daran war: Aus unterschiedlichen Gemeinden haben sich Frauen gefunden, die den Gottesdienst liebevoll und kreativ vorbereitet haben. Die Nachbarschaft Wolfhagen-Erpetal umfasst die Gemeinden Altenhasungen, Nothfelden, Wenigenhasungen, Ehringen, Viesebeck, Wolfhagen, Leckringhausen, Istha, Oelshausen und Bründersen.

Und schon am Eingang merkte man: Das wird ein aktiver Gottesdienst und man wurde direkt zum Mitmachen animiert. Bei der Frage „Wie oft tust Du etwas für Deine Gesundheit?“ konnte man abstimmen. Mit Schokoladenbällen konnte man seine Stimme bei „sehr oft“, „immer, wenn es passt“ und „selten“ abgeben.

In der Kirche konnte man erkennen: Hier geht es um Sport. Liebevoll war der Raum dekoriert: Tennisschläger, Kletterschuhe, Laufschuhe, Bälle, Schwimmflossen und sogar ein Hometrainer waren in der Kirche verteilt. Und auch eine Hängematte zum Ausruhen hatte ihren Platz gefunden.

So eingestimmt konnte der Gottesdienst beginnen: Er begann ziemlich kraftvoll und aktiv. Das Vorbereitungsteam zog zu fetzigen Klängen und mit viel Bewegung in die Kirche ein. Es war ein sehr aktiver Gottesdienst: Die Musik und die Lieder animierten zum Mitmachen und zur Bewegung. In einem Anspiel wurde die Frage aufgeworfen „Wieviel der eigenen und von außen auferlegten Ansprüchen hält ein Mensch eigentlich aus?“ Der Fitnesstrainer Daniel Köntopf wurde interviewt.  „Sport macht am meisten Spaß, wenn man mit mehreren Menschen unterwegs ist. Dann fällt es auch leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden,“ machte er Mut.

Und Gott? Was sagt der eigentlich zu den vielen Ansprüchen fit zu sein, gesund zu leben? Eindrücklich wurde in einer Art Zwiegespräch deutlich: Gott liebt dich, mit deinen Fettpölsterchen, dem Gelingenden und dem, was weniger gelungen ist und er versteht dich. Aber aufpassen auf dich – das musst du schon auch selbst.

Danach konnten die Gottesdienstbesucher*innen selbst aktiv werden: An unterschiedlichen Stationen konnte man es sich gut gehen lassen. Man konnte den Körper und die Seele mit leckeren gesunden und ungesunden Häppchen, Snacks und Getränken stärken. Daniel Köntopf zeigte kleine Fitness- und Beweglichkeitsübungen, die man leicht in den Alltag integrieren kann und die das eigene Wohlbefinden steigern sollen. In der Hängematte und bei der Fußreflexzonenmassage mit Tee konnte man die Seele baumeln lassen. Der Büchertisch, den die Buchhandlung Mander vorbereitet hatte, bot viele Ideen rund ums Thema. Wer wollte, konnte sich segnen lassen. Mit wohlriechendem Öl wurden Kreuzzeichen auf Stirn und Hände gemacht und dazu Segens- und Kraftworte gesprochen.

Der Gottesdienst sprach Körper, Geist und Seele an und die Gemeinde kam auf allen Ebenen in Schwung. Überall in der Kirche und an den Stationen bildeten sich kleine Grüppchen, die lachten und miteinander in Gespräch kamen. Es dauerte einen Moment, bis alle wieder auf ihren Plätzen saßen. Mit Gebet, Dank an das Vorbereitungsteam und Segen endete dieser aktive und fröhliche Gottesdienst.