Das neue Jahr beginnt für mich mit einer beruflichen Veränderung: Ab 1. März werde ich als Studienleiterin am Studienseminar Hofgeismar in der Arbeitsstelle Gottesdienst arbeiten. Ab diesem Zeitpunkt bin ich nicht mehr in der Kirchengemeinde Wolfhagen tätig.

Wie das so ist im Leben, gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Auf der einen Seite freue ich mich natürlich auf das, was kommt. Ich werde unter anderem Gemeinden in Fragen des Gottesdienstes beraten und bin zusammen mit den anderen Kolleginnen der Arbeitsstelle für Teile der Ausbildung der Vikar*innen, die das Thema Gottesdienst betreffen, mit zuständig. Sie wissen: Beim Thema Gottesdienst, da schlägt mein Herz, das ist eines „meiner“ Themen.

Das haben wir ja auch in der kurzen Zeit miteinander erlebt. Ich denke an die vielen schönen Gottesdienste, die wir miteinander gefeiert haben. Klappstuhl-Gottesdienst, der dann wegen des Wetters in die Kirche verlegt wurde. Almabtrieb in Philippinenburg mit Taufe und einem Bullen, der so schwer ist wie ein VW-Golf. Das Tischabendmahl zu Gründonnerstag unter dem Abendmahlsfenster. Oder der Tanzgottesdienst in der Stadtkirche „Der Tanz des Lebens“ mit meiner Kollegin Katharina Ufholz, Bernd Geiersbach und der Tänzerin Junia. Überhaupt, wenn Menschen mit dabei waren, den Gottesdienst mit mir vorbereitet und gefeiert haben – das ist das Schönste für mich.

Der Taufgottesdienst mit den drei Täuflingen, Gottes Schreibmaschine und unseren Namen, die im Himmel geschrieben sind, ist mir auch noch gut in Erinnerung: Menschen – Euch – in schönen und schweren Momenten zu begleiten, bei Taufen und Trauungen und auf dem Weg zu den Gräbern Eurer Lieben – das habe ich gerne und mit vollem Herzen getan. Denn ich denke, da, an den Schwellen des Lebens ist Gott und sein Segen spürbar.

Aber mir war auch wichtig, mich bei den Mahnwachen für Demokratie, Würde des Menschen und Frieden gegen Hass, Häme, Hetze, Rechtsextremismus, Terror und Mord einzubringen und sie mit anderen zusammen zu gestalten.

Und auch die vielen großen und kleinen Worte in den Küchen und Wohnzimmern, die „zwischendurch“ beim Einkaufen und die fest verabredeten, die an den Kranken- und Sterbebetten werde ich vermissen. All das lässt mich eben auch mit einem weinenden Auge gehen.

Es war mir eine Freude bei und mit Euch in Eurer Gemeinde Pfarrerin zu sein!

Mein Mann, Martin Jung, wird „meinen“ Pfarrbezirk übernehmen und ab dem 1. März die volle Pfarrstelle II
übernehmen.
Ich bleibe natürlich in Wolfhagen wohnen und bin sicher, wir werden uns sehen!

Bleibt behütet!
Eure Kathrin Wittich-Jung

Der Gottesdienst zur Verabschiedung findet am Sonntag, den 27. Februar um 18 Uhr in der Stadtkirche und auch online statt. Die Zugangsdaten finden Sie hier Kirche für Zuhause – Kirche Wolfhagen (kirche-wolfhagen.de)