Da alle Chöre unserer Kirchengemeinde derzeit zu einer Zwangspause verpflichtet sind, ist das Turmblasen, das täglich um 19:00 Uhr jeweils von zwei Mitgliedern des Posaunenchores durchgeführt wird, eine der wenigen Möglichkeiten, sich trotzdem musikalisch betätigen zu können. Am letzten Donnerstag fand dieses Corona-Turmblasen zum 50. Mal statt. Nach einem mühsamen Aufstieg mit Noten und Instrument wird man auf dem Balkon des Turms durch eine wunderbare Aussicht belohnt. Und wenn das Wetter schön ist, dann ist Turmblasen eine Freude. Regenwetter oder Wind sind oben auf dem Kirchturm allerdings doppelt unangenehm. Neben diesem abendlichen Spielen auf dem Kirchturm übernimmt der Posaunenchor außerdem noch zweimal wöchentlich ein Spielen bei den beiden Wolfhager Altersheimen. Danke an alle Mitwirkenden für diese vielen regelmäßigen Dienste!

Beim Turmblasen laden wir alle, die es hören können, herzlich ein, die folgenden drei Lieder mitzusingen:

1. Nun will der Lenz uns grüßen,
von Mittag weht es lau;
aus allen Wiesen sprießen
die Blumen rot und blau.
Draus wob die braune Heide
sich ein Gewand gar fein
und lädt im Festtagskleide
zum Maientanze ein.

2. Waldvöglein Lieder singen,
wie ihr sie nur begehrt.
Drum auf zum frohen Springen,
die Reis‘ ist Goldes wert!
Hei, unter grünen Linden,
da leuchten weiße Kleid!
Heija, nun hat uns Kinden
ein End all Wintersleid!

1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön
dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn.
Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd;
Ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.

2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil,
das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt;
sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.

8. Ach ich bin viel zu wenig, zu rühmen seinen Ruhm;
der Herr allein ist König, ich eine welke Blum.
Jedoch weil ich gehöre gen Zion in sein Zelt,
ist’s billig, dass ich mehre sein Lob vor aller Welt.

1. Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.

2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold,
als eine stille Kammer, wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt!

3. Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen, die wir getrost verlachen,
weil unsre Augen sie nicht sehen.

4. Wir stolze Menschenkinder sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.

5. Gott, lass dein Heil uns schauen, auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
lass und einfältig werden und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!

6. Wollst endlich sonder Grämen aus dieser Welt uns nehmen
durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen, lass uns in Himmel kommen,
du unser Herr und unser Gott!

7. So legt euch denn ihr Brüder in Gottes Namen nieder.
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen und lass uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbarn auch.

(Autor: Bernd Geiersbach,
Fotos: Michael Wolf, Gerd Bechtel, Matthias Fieseler)