1699 wurde Leckringhausen gegründet

Gedenktag in Kirche und Hugenottenstübchen

Inzwischen ist es zu einer guten Tradition geworden, dass in
Leckringhausen, der kleinsten Kirchengemeinde des Kirchenkreises Wolfhagen, am
17. Juni das Hugenottengedenken gefeiert wird. An diesem Tag denken die
Leckringhäuser Bürgerinnen und Bürger an die Ortsgründung von Lckringhausen
durch Hugenotten im Jahr 1699.

Um 18.00 Uhr feiert die Gemeinde in der kleinen Dorfkirche eine
Andacht, die von Pfarrerin Brigitte Engelhardt-Lenz geleitet wird. Anschließend
ist das Hugenottenstübchen geöffnet und Möglichkeit, beim Grillen gemütlich
beisammen zu sein. Gemeinsam mit dem Verein zur Bewahrung und Förderung des
Hugenotten-Gedenkens in Leckringhausen e. V. lädt die Evangelische
Kirchengemeinde Leckringhausen zu den Veranstaltungen des Tages ein.

Um den Besitz des Hofes Leckringhausen, ursprünglich Eigentum des
Klosters Arolsen, entstehen im 15. Jahrhundert schwere Zwistigkeiten zwischen
dem waldeckischen Kloster Höhnscheid und der hessischen Stadt Wolfhagen, in
denen die Stadt schließlich den Sieg davon trägt. Schon im 30jährigen Krieg wird
der Ort aber zerstört und bleibt Wüstung, bis im Jahr 1699 die Gemarkung
hugenottischen Franzosen zur Ansiedlung übergeben wird. Die Gottesdienste dieser
Hugenotten werden zuerst in einem Privathaus abgehalten, bis am 31. Juni 1774
eine neu erbaute Kirche eingeweiht wird.

Im Jahr 1699 sind bereits 39 Hugenottenfamilien, Glaubensflüchtlinge
aus Frankreich, in Wolfhagen und Ippinghausen angesiedelt. Pierre Borel, von
1699 bis 1732 erster Pfarrer in Leckringhausen, gründet mit 14 weiteren Familien
aus dem Dauphiné und dem Vivaris die neue französische Siedlung Leckringhausen.
Die neuen Siedler verdienen als Strumpfwirker ihren Lebensunterhalt.