Barbara Schiffner, Monika Heise, Ilse Möse und Maike Gränzdörffer
bildeten das Streichquartett, das gute musikalische Unterhaltung im Museum bot.
(Foto: Daniel Köntopf)
Zuhörer „aus dem Häuschen“
Ungewöhnlicher Abend im Regionalmuseum
Am Anfang stand eine Idee. Und die hieß: Wir wollen die Renovierung
der Evangelischen Stadtkirche unterstützen. Musikalische Veranstaltungen in der
Kirche gibt es viele. Also, warum nicht einmal an einem ungewöhnlichen Ort Musik
machen. Die Ehepaare Möse und Schiffner setzten die Idee um und luden ein ins
Regionalmuseum Wolfhager Land zu einem Kammermusikabend.
Der Titel war vielversprechend: Klänge und Worte der edelsten Sorte –
eine musikalische und literarische Unterhaltung. Und man hatte wirklich nicht zu
viel versprochen. Ein Streichquartett, das in dieser Zusammensetzung noch nicht
musiziert hat, aber in dieser Zusammensetzung weiter musizieren sollte, hatte
sich gebildet: Barbara Schiffner (Wolfhagen) und Monika Heise (Zierenberg)
spielten Geige, Ilse Möse (Wolfhagen) Bratsche und Maike Gränzdörffer
(Bründersen) Cello. Und was geboten wurde, war wirklich von der edelsten Sorte.
Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert und Edward Elgar und
schließlich Arthur Food, den bisher nur Wolfgang Schiffner kannte, wurden mit
Streichquartetten vorgestellt, die den 50 Zuhörerinnen und Zuhörern viel Freude
bereiteten.
Dabei zeigten die vier Damen, dass sie sich der Musik verschrieben
haben, dass sie Meisterinnen ihres Fachs sind und dass ihnen das Musizieren
einfach Freude bereitet. Mit Elan und Eifer waren sie bei der Sache und
bewiesen, dass sie ihre Instrumente wirklich beherrschen. Das wurde schließlich
am Schluss besonders deutlich, als sie Mozarts „Die kleine Nachtmusik“
in Wolfgang Schröders Version von „Die kleine Lachmusik“ darboten. Da
waren die Zuhörerinnen und Zuhörer nicht nur „aus dem Häuschen“,
sondern auch versucht, zwischen den einzelnen Sätzen zu applaudieren. Aber sie
ließen es dann doch – weitgehend.
Wolfgang Schiffner und Ilse Möse reicherten den Abend mit geist- und
humorvollen literarischen Beiträgen an und machten damit auch deutlich, dass
weder Musik noch Literatur trocken sein müssen, sondern unterhaltsam sein
können. Lang anhaltender Applaus dankte es den Künstlerinnen und dem Vorleser.
Das kann man wiederholen.
Dass der ganze Abend dem Zweck diente, die Renovierung der
Stadtkirche zu unterstützen, war einfach nur schön. Die Kirchengemeinde wünscht
sich viele solcher schöner Ideen.Und sie ist dankbar für das Engagement ihrer
Gemeindeglieder.
Es war einfach eine schöne und gemütliche Atmosphäre im
Regionalmuseum am Samstag Abend, als „Klänge und Worte der edelsten
Sorte“ zu Gehör kamen.