Leidenschaft und Kreativität
Pfarrer Basteck dankt den Spenderinnen und
Spendern
Der Gottesdienst am ersten
Sonntag im Advent ist immer etwas besonderes: die neuen Konfirmanden werden
eingeführt, die Aktion BROT FüR DIE WELT wird eröffnet, die erste Kerze des
Adventskranzes wird angezündet, die Weihnachtskrippe wird begonnen
aufzubauen. In diesem Jahr kam am Ende des Gottesdienstes ein ganz
besonderer Höhepunkt. Nicht, dass Geld das wichtigste im Leben der Gemeinde
ist. Aber fünf Monate lang hatte die Gemeinde sich eingesetzt mit den von
Gott anvertrauten gaben und hatte Spenden zusammengetragen für die
Renovierung der Kirche.
Applaus brandete im
Gottesdienst auf, als Hans Jürgen Basteck, der Geschäftsführende Pfarrer der
Kirchengemeinde das Ergebnis der Förderphase bekannt gab: 98.153,79 € sind
in den Monaten von Mai bis November aufgebracht worden.
2009 – Ein besonderes Jahr
“Es war ein besonderes Jahr,
auf das unsere Evangelische Kirchengemeinde in diesen Wochen zurück schaut”,
meinte Pfarrer Basteck. Nach gründlicher Vorbereitung sei es im Mai mit der
Sanierungsphase für unsere Stadtkirche endlich losgegangen! Fast zeitgleich
mit der Aufstellung des Baugerüstes sei der Startschuss für die Förderphase
gefallen. Viele Menschen in Wolfhagen hätten in einem
bunten Ideen-Wettbewerb um zusätzliche Spendeneinnahmen gewetteifert. Als
Initialzündung habe die Aktion “Anvertraute Pfunde” gewirkt. Als Anfang
November Bilanz gezogen wurde, seien aus 1.500 € über 10.000 € geworden!
Auch andere hätten sich
großzügig gezeigt, meinte Basteck: “Die Stadtverordneten verzichteten einen
Monat auf ihr Sitzungsgeld und spendeten fast 700 €; Vereine und
Freundeskreise entdeckten ihre Sympathie für die Stadtkirche und trugen zur
Erhöhung der Spendensumme bei; aus dem Nachlass von Frau Hilde Blank, die
während ihres Wirkens eine besondere Vorliebe für die historischen Gebäude
ihrer Umgebung entwickelte, wurde die Kirchengemeinde großzügig bedacht; die
Nachbargemeinden im Kirchenkreis sammelten in einer Sonderkollekte für
Wolfhagen; und nicht zuletzt die zahlreichen Kirchgeldzahler verhalfen mit
ihren freiwilligen Beiträgen der Kirchengemeinde zu einem Spendenergebnis,
wie wir es zu Beginn unseres Aufrufes nie zu hoffen gewagt hatten.”
Im Namen des Kirchenvorstandes
dankte Pfarrer Basteck allen, die zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben.
Eine solche Spendenaktion werde sich kaum wiederholen lassen. Aber die
Leidenschaft und Kreativität, die die Wolfhager Bürgerschaft in den
zurückliegenden Monaten für ihr kirchliches Wahrzeichen entwickelt habe,
will die Kirchengemeinde auch weiterhin nutzen. So werde es in Zukunft
einzelne “Leuchtturm”-Projekte geben, für die während der Renovierungszeit
um zusätzliche Spenden gebeten werde. Gerade die Erneuerung der
Innenausstattung (Heizung, Beleuchtung, Akustik oder Sitzqualität) sei ohne
erhebliche Eigenmittel der Kirchengemeinde nicht zu finanzieren. “Bleiben
Sie daher an unserer Seite: Unterstützen Sie bitte auch weiterhin den Erhalt
Ihrer Wolfhager Stadtkirche!”
Im Einzelnen
Am Nachmittag im
Gemeindezentrum konnten sich die Besucher des Adventsnachmittags ein Bild
über die einzelnen Einnahmen verschaffen. Durch Konzerte konnten 3.661 €
vereinnahmt werden, durch einen Sponsorenbrief 6.670 €, beim Musical “Hin
und Weg”, bei dem für jede Eintrittskarte 1 € in die Spendenkasse floss,
kamen 4.012 € zusammen. 11.003 € brachte die Aktion “Anvertraute Pfunde” und
1.111 € fanden sich im Opferstock. An Trauerspenden gingen 3.345 € ein und
von Institutionen 5.413,40 €. Einige Wolfhager Firmen beteiligten sich mit
besonderen Aktionen, die 1.660 € erbrachten. Auch vom freiwilligen Kirchgeld
entfiel wieder ein großer Betrag auf die Kirchenrenovierung: 19.872 €. Aus
Kollekten von Nachbarn wurden 305 € der Spendenkasse zugeführt, aus eigenen
Kollekten 4.174 €. Und es wurden Waren verkauft, “Karl, die Kirchenmaus”,
zum Beispiel und Wolfhager Kirchenwein: 2.867 € gingen ein. Erfreulich war
auch das Aufkommen beim Kirchencafé mit 1.818,40 €. Und – der größte Betrag
sind die zahlreichen Einzelspenden vieler Gemeindeglieder, die 98.153,79 €
erbrachten.
Jetzt warten die
Verantwortlichen in der Kirchengemeinde auf die Entscheidung aus Kassel. Die
Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der Evangelischen Kirche von
Kurhessen-Waldeck hat nämlich vor, den Betrag zu verdoppeln. Die übergabe
der Bescheide erfolgt im Januar. Bis dahin braucht man in der
Kirchengemeinde noch Geduld – aber es ist ja Advent, die Zeit des
Wartens.