Die Hugenottenstube in Leckringhausen ist ein interessantes Museum,
das Auskunft gibt über die Geschichte der Glaubensflüchtlinge, die sich in
Leckringhausen niedergelassen haben.
Einladung, aufeinander zuzugehen
Hugenottenjubiläum in Leckringhausen
Auch in diesem Jahr hat sich die Leckringhäuser Gemeinde wieder mit
Freunden und Bekannten getroffen, um an die wechselvolle Geschichte der
Glaubensflüchtlinge zu denken, die sich 1699 in Leckringhausen niedergelassen
haben.
„Angekommen“ war das Motto des Gottesdienstes, der von
Pfarrerin Brigitte Engelhardt-Lenz gestaltet wurde. Sie wies dabei darauf hin,
was hinter den Hugenotten gelegen hat, als sie im Wolfhager Land angekommen
waren und nannte Verfolgung, Flucht, gefahrvolle Wege und die Wege in eine
unsichere Zukunft. Aber ankommen habe auch geheißen, sich damit zu beschäftigen,
was vor einem liege und was die Zukunft wohl bringen würde. Hoffnung,
Zuversicht, aber auch Angst seien seinerzeit die vorherrschenden Themen
gewesen.Was die Hugenotten ermutigt und getragen und was ihnen Hoffnung gegeben
habe, sei der Glaube gewesen. Dieser Glaube habe sie fähig gemacht, in
Leckringhausen zu bleiben, das Dorf aufzubauen, eine Kirche zu errichten und
ihrem Beruf nachzugehen.
Die Ortspfarrerin schlug dann einen Bogen zu dem, was heute als
Migration und Integration erlebt werde und machte an der Erzählung von Naomi und
Ebimelech aus dem Buch Rut im Alten Testament deutlich, wie Migration und
Integration gelingen können. Auch wir seien heute eingeladen, aufeinander
zuzugehen, miteinander Wege zu suchen und zu finden – über Religions- und
Kulturgrenzen hinaus. Brigitte Engelhardt-Lenz mahnte Toleranz und Offenheit auf
beiden Seiten an. Sie seien wichtig und notwendig, damit ein Leben auf der EINEN
Erde gelingen kann. Dabei spielten Recht und Gerechtigkeit eine große Rolle.
In den Fürbitten der Andacht in der kleinen Dorfkirche bat Pfarrerin
Engelhardt-Lenz auch für die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und in den
Religionen und für deren Einsatz für Recht, Gerechtigkeit, Freiheit, Toleranz
und Offenheit, aber auch dafür, dass wir alle vorurteilsfrei aufeinander
zugehen, miteinander reden und aufeinander höre.
Nach dem Gottesdienst traf man sich zum geselligen Beisammensein am
Hugenottenstübchen.