Die Mitglieder der Wolfhager Kreiskantorei und des Elisabethchores
aus Pärni nach dem Gottesdienst.
Zum Sängerfest nach Estland
Auf großer Fahrt
zum großen Fest
“Mu mano tulge latse” – Kommt zu mir, Kinder! – unter
diesem Motto fand vom 11. bis 13. Juni 2010 in Tartu/Estland ein großes
Zusammentreffen kirchlicher Chöre statt. Zu den etwa 3300
Teilnehmern zählten auch 23 Mitglieder der Kreiskantorei Wolfhagen unter ihrem
Leiter KMD Bernd Geiersbach. Sie hatten sich intensiv auf das Sängerfest
vorbereitet. So trafen sich im Mai Chöre aus Tostedt, Preetz und Wolfhagen in
Tostedt, um gemeinsam mit einer eigens angereisten estnischen Chorleiterin
besonders an den Feinheiten der fremden Sprache und dem musikalischen Ausdruck
der Werke, von denen einige speziell für das Sängerfest komponiert waren, zu
arbeiten.
23 Hessenkittel im Gepäck
Erwartungsvoll bestieg der Chor am 9. Juni in Berlin
das Flugzeug nach Riga. Mit im Gepäck waren 23 Hessenkittel, die
freundlicherweise privat ausgeliehen werden konnten. Da man in Estland in
traditionellen Trachten auftritt, wollten die Hessen nicht nachstehen.
Einen Tag verbrachte der Chor in Riga unter
kompetenter Führung von Maimu Hirvoja aus Pärnu, die die
Kreiskantorei seit vielen Jahren begleitet bei Besuchen in der Partnerstadt.
Maimu nahm auch am Treffen in Pärnu und Tartu und bei der weiteren Reise teil –
eine wunderbare Unterstützung.
Ziemlich “katholisch”
Nach der Ankunft in Pärnu und der wie immer sehr
herzlichen Begrüßung durch die Chormitglieder des Elisabethchores – von
offizieller Seite hätte man sich ein wenig mehr vorstellen können, z.B. einen
Satz der Begrüßung und des Dankes im Gottesdienst – sangen wir in einem
Abendgottesdienst, der vielen ziemlich “katholisch” vorkam, und trafen uns dann
zum Essen und Gedankenaustausch. Alle Chormitglieder aus Wolfhagen wurden privat
untergebracht, was bei den oft beengten Wohnverhältnissen viel Improvisation
erforderte.
Am 11.6. trafen beide Chöre in Tartu ein. Die
Organisation des Sängerfestes war hervorragend. Mit 3300 Menschen zusammen zu
singen ist ein bewegendes und großartiges Erlebnis. Während der langen Proben
auf der Sängerbühne halfen die Sänger aus Pärnu mit dem übersetzen der Ansagen,
die leider nur auf estnisch erfolgten. Gelebte Partnerschaft!
Bei dem großen Umzug aller teilnehmenden Chöre vom
Domplatz in Tartu zur Sängerbühne ernteten die “Hessen” immer wieder besonderen
Beifall – auch für das vielfach wiederholt gesungene Hessenlied. Die große
Tageszeitung Postimees brachte einen Bericht vom Fest und ein großes Foto von
drei unserer Bassisten…
Welche Bedeutung das Chortreffen für Estland und die
Estnisch-Lutherische Kirche hat, wurde deutlich bei den Grußworten des
Ministerpräsidenten, des Bürgermeisters von Tartu, der Kultusministerin und des
Erzbischofs Pöder.
Die junge Pfarrerin bedankte sich
Der Chor verbrachte noch einen Tag in Estland und
lernte ein gut erhaltenes Schloß – Muga mois – und eine Dorfkirche in
Järva-Jaani kennen, in der man im Gottesdienst sang. Im nahen
Pfarrhaus war liebevoll eine Kaffeetafel gedeckt und die junge Pfarrerin
bedankte sich herzlich für die musikalische Unterstützung im
Gottesdienst.
Auf der Rückfahrt nach Tartu hielt man kurz am
eindrucksvollen Peipussee, in diesen Mitte die russische Grenze verläuft. über
Riga ging es dann am 14.6. zurück in die Heimat.
Propst Auksmann (links), der auch schon in Wolfhagen zu Gast war, im
Gespräch.
Mitglieder der Wolfhager Kreiskantorei in einer Probenpause auf der
Sängerbühne.
Es kann losgehen. Die Wolfhager Gruppe in ihren Hessenkitteln ist
fertig für den Umzug!