Keyboard und Orgel, wütend und zärtlich
Wolfhagen
besucht Heldrungen
Karl, die Wolfhager Kirchenmaus, ist jetzt auch in der
Partnergemeinde Heldrungen (Thüringen) ein Begriff. Das bekannte Wolfhager
Märchenbuch war das Geschenk der Besuchsgruppe aus der Kirchengemeinde Wolfhagen
zum 125-jährigen Jubiläum des Evangelischen Kindergartens.
Frische und wohltuende Lieder
Das Fest begann damit, dass die Orgel ausgefallen war – weil die
Kirche ausnahmsweise geheizt war. Und das ertrug die ohnehin reparaturbedürftige
Heldrunger Orgel nicht. Also disponierte man um und bediente sich eines
Keyboards. Und das ging gut. Der festliche Gottesdienst – mit der Feier des
Heiligen Abendmahls verbunden – war ein äußerst kindgerechter Gottesdienst, bei
dem den Kindergartenkindern richtig schön Raum gelassen wurde, ihre frischen und
wohltuenden Lieder zu singen.
Jesus: Wütend und zärtlich
Sichtbar erfreut war davon auch Landesbischöfin Ilse Junkermann aus
Magdeburg. Noch nie war ein Bischof oder eine Bischöfin in der Heldrunger
Gemeinde. Pfarrer Traugott Lucke war es gelungen, die im vergangenen Jahr neu
eingeführte Bischöfin in die Zwiebelmetropole zu holen. Und darüber konnte man
nur froh sein. über das Kinderevangelium nach Markus predigte die Bischöfin und
machte deutlich, wie wütend Jesus gewesen ist, dass die Jünger die Kinder, die
zu Jesus wollten, wegschickte. Und sie machte ebenso schön deutlich, wie
zärtlich Jesus gewesen ist, als er die Kinder zu sich rief, ihnen die Hände
auflegte und sie segnete. So gesehen sei die Arbeit des Kindergartens Heldrungen
eine segensreiche Arbeit ganz im Sinne Jesu.
Glückwünsche aus Wolfhagen
Beim Empfang im Anschluss an den Gottesdienst hatte dann auch die
Wolfhager Partnergemeinde Gelegenheit, die Glückwünsche auszusprechen. Gott, der
die Kirchengemeinde 125 Jahre „durch so viel Angst und Plagen, durch
Zittern und durch Zagen, durch Krieg und große Schrecken, die alle Welt
bedecken“ getragen habe, der möge dem Kindergarten und der Kirchengemeinde
auch weiterhin gnädig zugewandt bleiben, betonte Prädikant Günther Dreisbach,
der auch beim 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1985 mit dem damals 5-jährigen
Johannes Kepper gemeinsam den Glückwunsch überbrachte.
Brücken nicht abreißen
Dreisbach betonte bei der Gelegenheit auch, dass die Partnerschaft
zwischen Wolfhagen und Heldrungen wichtig bleibt, wies auf die Fürbitte der
Wolfhager Gemeinde für die Heldrunger Gemeinde am gleichen Vormittag hin, und
erinnerte daran, dass die Brücken, die die christlichen Gemeinden vor 1989 mit
gebaut hätten und die Christen manchmal mutterseelenallein gehalten hätten,
nicht abgerissen werden dürften. Auch 20 Jahre nach der Einheit müssten sie
breiter, begehbarer und einladender gemacht werden.
Karl wollte nicht mit
Besonders grüßte Dreisbach die Kinder und drückte sein Bedauern
darüber aus, dass Karl, die Wolfhager Kirchenmaus, an diesem Vormittag nicht mit
nach Heldrungen wollte. Helga Kepper und Renate Dreisbach überreichten dann aber
den Kindergartenmitarbeiterinnen für jedes Kind ein Wolfhager Malbuch und ein
großes Exemplar für die Gruppenstunde.
Dankbar und erfüllt
Nach dem Gottesdienst war die Wolfhager Gruppe in Heldrunger Familien
zum Gottesdienst eingeladen. Und am Nachmittag gab es eine Besichtigung der
Baustelle Kindergarten. Und dann wurde sich viel ausgetauscht beim gemeinsamen
Kaffeetrinken, ehe die Gruppe dankbar und erfüllt Heldrungen wieder verließ.
Dass kurz vor Wolfhagen im Bus „Der Mond ist aufgegangen“ angestimmt
und sogar fast vollständig gesungen wurde, soll wenigstens erwähnt werden.
Auch in der Thüringer Allgemeinen wurde über das Kindergartenjubiläum
berichtet. Den Bericht finden Sie hier.
Gut besucht war der Gottesdienst in der Sankt-Wigberti-Kirche in
Heldrungen beim 125-jährigen Jubiläum des Evangelischen Kindergartens.
Noch ahnt niemand etwas vom Wolfhager Geschenk. Aber Helga Kepper und
Renate Dreisbach sind schon ganz gespannt, wie das Geschenk wohl ankommt bei den
Heldrunger Kindern.
Landesbischöfin Ilse Junkermann nahm sich viel Zeit für Gespräche.
Hier unterhält sie sich mit Kindergartenleiterin Elke Barthel.
Hier ist die Landesbischöfin im Gespräch mit Pfarrer Traugott Lucke
und seinem Vorgänger, Pfarrer Dieter Hirsch (Hilden).
Viele gute Gespräche konnte die Gruppe aus Wolfhagen in Heldrungen
führen. Hier ist Kirchenvorsteher Werner Kepper im Gespräch mit dem Heldrunger
Kirchenältesten Ulrich Heinze. Im Hintergrund ist der Turm der
Sankt-Wigberti-Kirche zu sehen.