Klangreisefans kamen auf ihre Kosten
Musik und
Bratwurst in Leckringhausen
Der Kirchenkreis hatte gerufen. Und alle waren gekommen. Na ja, nicht
alle, aber doch so viele, dass die kleine Kirche von Leckringhausen nicht
ausreichte. Natürlich hatten die Verantwortlichen damit gerechnet und hatten
gleich auch dafür gesorgt, dass am Klangreisebahnhof Leckringhausen drei Mal
Halt gemacht wurde. Und drei Mal mit großem Erfolg. Heinrich Flecke, der
Vorsitzende des Kirchenvorstandes wünschte sich einen solch guten
Gottesdienstbesuch an jedem Sonntag.
Aber es war natürlich die Musik, die die Menschen an diesem Abend in
das kleine Dorf gezogen hat. Da gibt es regelrechte Klangreisefans, die keine
Veranstaltung auslassen. Und die sich jetzt schon freuen auf einen Preis, den
sie am Ende der Klangreise gewinnen – für regelmäßige Zugfahrt.
Ein für die kleine Kirche angemessenes Programm hatte der Zugführer
der Klangreise, Kirchenmusikdirektor Bernd Geiersbach, wieder einmal ausgewählt.
Hartmut Nassauer, der ehemalige Europaabgeordnete, war eigens nach
Leckringhausen zurückgekehrt, wo er meisterlich Orgelwerke darbot. Anne
Petrossow und Renate Walprecht, begnadete Sängerinnen aus Zierenberg und
Volkmarsen, machten durch ihren erfrischenden und schönen Gesang auch etwas
deutlich von der Verbundenheit mit der kleinen Leckringhäuser Dorfkirche. Und
das Flötenensemble der Wolfhager Musikschule unter der Leitung von Christine
Stoffel zeigte, dass Flötenmusik nicht einfach nur Flöten heißt, sondern richtig
gute Musik sein kann. Als Stationsvorsteher bei dieser Klangreisestation
fungierte Pfarrer Kai Michael Scheiding aus Ehringen, der noch bis Ende Juli
Vakanzvertreter der kleinen Gemeinde ist.
Wegen der überfüllten Kirche – jedenfalls beim ersten Halt – hatte
man die Kirchentür offen gelassen und konnte sich des Bratwurstduftes nicht
erwehren. Fleißige Leckringhäuser Helferinnen und Helfer vom Hugenottenverein
hatten alles gerichtet und sorgten dafür, dass keiner hungrig nach Hause gehen
musste.
übrigens: Kanons wurden auch gesungen. Schließlich ist dies das Motto
der diesjährigen Klangreise. Aber diesmal nicht in der Kirche, sondern vor der
Kirche. Und da verstand es der Kirchenmusikdirektor, Gottesdienstbesucher und
Bratwurstesserinnen, Biertrinker und Vorübergehende einzubinden. Da wurde
Leckringhausen zu einem singenden Dorf. Ach ja: Es war ja auch noch der 17.
Juni, Hugenottengedenktag. Der kam ein wenig zu kurz. Aber Dekan Dr. Gernot
Gerlach ließ vor der Kirche den Besucherinnen und Besuchern immer wieder
Informationen über dieses für das Dorf bedeutende Ereignis zuteil werden.
Leckringhausen hat wieder einmal gefeiert. Das kleine Dorf hat
gezeigt, dass es das kann. Und es hat sich wieder einmal gezeigt: Das Dorf hat
viele Freundinnen und Freunde. Gut so!
Erst einmal sorgten Kirchenvorstandsvorsitzender Heinrich Flecke und
Dekan Dr. Gernot Gerlach für gute Luft in der kleinen Dorfkirche und öffneten
gemeinsam erfolgreich ein Fenster.
Hartmut Nassauer, der ehemalige Hessische Innenminister und spätere
langjährige Europaabgeordnete, zeigte seine Liebe zur Leckringhäuser Dorfkirche
und spielte unter anderem Werke von Bach.
Anne Petrossow und Renate Walprecht singen Sologesänge und werden von
Bernd Geiersbach am Klavier begleitet.
Das Blockflötenensemble der Musikschule Wolfhager Land war mit von
der Partie und erfreute die Besucherinnen und Besucher in der überfüllten
Dorfkirche mit erlesener Flötenmusik.
Frauenpower aus dem Wolfhager Posaunenchor Uschi Heisen, Helga Kepper
und Annelie Nolte (von rechts) begleiten das Kanonsingen vor der Kirche.
Brigitta Pühra stellt sich als Notenständerin zur Verfügung.
Bürgermeister Reinhard Schaake und Renate La Croix vom
Hugenottenverein singen kräftig mit auf dem Kirchenvorplatz.
Der Kantor in seinem Element. Bernd Geiersbach versteht es immer
wieder, die Menschen zum Mitmachen zu bewegen.
Fleißige Leckringhäuser Hände sorgten dafür, dass das Fest auch
kulinarisch ein Erfolg wurde. Der Speisewagen des Klangreisezugs war vor der
Kirche aufgebaut.
Begeistert machten alle mit und in Leckringhausen herrschte wieder
einmal eine fröhliche Stimmung.