Wolfhagen macht Pause –
und eine neue Pfarrerin beginnt ihren Dienst
Wolfhagen macht Pause. Das jedenfalls meinte Pfarrerin Ursula Breul
heute Nachmittag in der katholischen Kirche St. Maria. Es war
eine festliche und besinnliche Pause. Sie wurde nämlich in ihr Amt als Pfarrerin
der 3. Pfarrstelle Wolfhagen-Leckringhausen eingeführt. Morgen, am 1. August,
tritt sie die Nachfolge von Brigitte Engelhardt-Lenz an, die seit dem 1.
Dezember des vergangenen Jahres Pfarrerin bei der Baunataler Diakonie
ist.
Es gab noch Platz
Wolfhagen macht Pause. Die Kirche Sankt Maria war nicht voll bei dem
festlichen Einführungsgottesdienst mitten in den hessischen Schulferien. Der
Posaunenchor unter der Leitung von Bianca Fieseler gestaltete den Gottesdienst
mit und geleitete die neue Pfarrerin mit Dekan, Pfarrkollegen und
Kirchenvorständen in das Gotteshaus, in dem sich durch die schönen Farbfenster
die Sonne Raum verschaffte.
Wolfhagen macht Pause. Aber nicht in diesem Gottesdienst. Der war
minutiös geplant. Alle Mitwirkenden wussten, was und wann sie was zu tun hatten.
Da wurde viel gesungen, auch wenn keiner der zahlreichen Chöre der Gemeinde
mitwirken konnte.
Ursula Breuls Liebe zu Kindern
Dekan Dr. Gernot Gerlach stellte in seiner Ansprache die 35-jährige
Pfarrerin vor. Als herzlich willkommene Gäste dürfe die evangelische Gemeinde
den Gottesdienst in der katholischen Kirche feiern. Als Geschenk der Liebe
Gottes dürfe man an diesem Tag den Glauben miteinander feiern. Es gebe viel
Grund zur Furcht in der Welt und in den Konflikten von Hass und Gewalt. Da tue
eine Geste gut, die spüren lässt, dass Gott da ist. Immer wieder rufe Gott
Menschen und beauftrage sie, Menschen in Angst und Not sein “Fürchte dich nicht”
zuzurufen. So gestärkt könne man miteinander den christlichen Glauben leben.
Gerlach erinnerte an die guten Gaben Gottes, die Ursula Breul nach Wolfhagen
mitbringt. Er nannte die verschiedenen Stationen des beruflichen Weges der neuen
Wolfhager Pfarrerin. Vor allem nannte er auch Ursula Breuls Liebe zu Kindern und
Jugendlichen. Freudig und neugierig werde sie in Wolfhagen erwartet. Das gelte
vor allem auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den verschiedenen
Bereichen der Gemeindearbeit.
Im Vertrauen auf Gott
Bei der folgenden Einführungshandlung assistierten dem Dekan die
beiden Vorsitzenden der Kirchenvorstände von Leckringhausen und Wolfhagen,
Heinrich Flecke und Ursula Muth, sowie Pfarrer Hans Jürgen Basteck. Die
Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher bildeten einen großen Kreis rund um
den Altar und nahmen so die neue Pfarrerin in ihre Mitte. Diese versprach, dass
sie im Vertrauen auf Gott und mit der Hilfe der Gemeinde bereit ist, das neue
Amt zu übernehmen. Kirchenvorsteher und Mitarbeiter bat der Dekan, Ursula Breul
als Pfarrerin anzunehmen, ihr beizustehen und mit ihr in den Gemeinden
zusammenzuarbeiten. Dann legten der Dekan und die Assistenten Ursula Breul die
Hände auf und segneten sie mit den Worten: “Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist
gebe dir seine Gnade. Er stärke dich in seiner Liebe mit Kraft und Zuversicht
und erhalte dich an seinem Wort.”
Neugierig auf die Pausen
Wolfhagen macht Pause. Das war dann auch das Thema der
zweiten Predigt, die Ursula Breul in Wolfhagen hielt. Die erste hatte sie bei
ihrer Vorstellung im Frühjahr im Gemeindezentrum gehalten. Pfarrerin Breul
predigte frisch und ungezwungen, machte deutlich, dass sie mit dem vorgegebenen
Predigttext ihre Schwierigkeiten hat. Es gehe um Gebote und Gesetze. Und das
wollten die meisten nicht gern hören. “Du sollst nicht” – lieber hörten wir,
dass wir erwählt seien. Etwas Besonderes wollten wir gern sein, Verantwortung
übernehmen aber nicht unbedingt. “Der Herr hat euch erwählt, weil er euch zuerst
geliebt hat” – das klinge besser. So solle es in Christi Namen sein.
Wolfhagen macht Pause. In dieser Pause könne man über seine
Verantwortung nachdenken. Sie erinnerte an eine Fotoreportage einer großen
Zeitung, die in der vergangenen Woche veröffentlicht worden sei: Deutschland
macht Pause. Das gelte auch für Wolfhagen. Am Sonntag mache man zum Beispiel
Pause, wenn Gottesdienst angesagt ist. Wolfhagen mache Pause in aller Freiheit
und feiere Gottesdienst in großer Gastfreundschaft. Sie sei neugierig auf die
Pausen in ihrem neuen Amt, auf Gottesdienst feiern, einer Möglichkeit des
Gestaltens für die Kirchengemeinde. In der Pause könnten Menschen einander
begegnen. Pause könne man auch machen mit einem Gebet. Man habe Freiheit der
Pause von Gott geschenkt bekommen, weil er uns zuerst geliebt habe. Seine
Gegenwart könne man im Leben spüren.
Beim abschließenden Fürbittengebet war dann auch wieder Pfarrerin
Birgit Basteck beteiligt, die schon die Eingangsliturgie gehalten hatte.
Und dann, im Anschluss an den Gottesdienst, wurde die neue
Pfarrerin am Ausgang der Kirche von vielen Gottesdienstbesuchern freundlich
begrüßt. Da spürte man: Sie ist angekommen in den Gemeinden Wolfhagen und
Leckringhausen.
Im Gemeindezentrum in der Hans-Staden-Straße moderierte Pfarrer Hans
Jürgen Basteck dann den Empfang, bei dem Pfarrerin Breul gute Wünsche mit auf
den Weg gegeben wurden. In Vertretung für den Bürgermeister hieß erster Stadtrat
Horst Förste die Neubürgerin Ursula Breul willkommen in der Fachwerk- und
Märchenstadt. Er wünschte sich, dass Ursula Breul aktiv am Geschehen der Stadt
Wolfhagen Interesse zeigt.
ökumenische Aura
Rajmond Eckenberger vom Pfarrgemeinderat der katholischen
Kirchengemeinde wünschte der neuen Pfarrerin einen guten Start. Der
Einführungsgottesdienst sei von einer ökumenischen Aura umgeben gewesen. –
Pastor Krumm von der Freien evangelischen Gemeinde Ippinghausen beglückwünschte
den Arbeitgeber von Pfarrerin Breul zur neuen Pfarrerin. Er wünschte Pfarrerin
Breul Freude für ihren Dienst. – Heinrich Flecke begrüßte Pfarrerin Breul im
Namen der Kirchenvorstände von Leckringhausen und Wolfhagen.
Kirchenvorstandsvorsitzende Ursula Muth und Jugendmitarbeiterin
Roswitha Pergande-Ressler überreichten Ursula Breul ein Fischernetz mit Fischen,
auf denen rückseitig Segenswünsche aufgeschrieben waren. Da hatten sich verewigt
die Mitglieder des Kirchenvorstandes, die Wolfhager Pfarrerinnen und Pfarrer,
der Mütterkreis, der Seniorennachmittag, das Regionalbüro, der
Besuchsdienstkreis, der Evangelische Bund, der Hausbibelkreis, die Grünen Damen,
die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde, der Posaunenchor, der
Seniorenchor, der Kinderchor, der Musicalchor, der Förderkreis, der CVJM
Wolfhagen, der Gottesdienst für Minis, die Gruppe, die die “Kinderkirche”
organisiert, die Jungschar, der Spielkreis, der Frauentreff, das
Kammerorchester. All diese Gruppen wünschen sich eine gute Zusammenarbeit mit
der neuen Pfarrerin.
Zum Schluss bedankte sich Pfarrerin Breul für die vielen guten
Wünsche an einem schönen Nachmittag, der von viel Gesang unterbrochen war, den
Christoph Knatz am Klavier meisterhaft begleitete.
Lesen Sie bitte auch den Artikel in der HNA am 1. August 2011 über
das Ankommen von Pfarrerin Ursula Breul in Wolfhagen: hier.
Die beiden Hauptpersonen auf dem Weg zur Kirche: Pfarrerin Ursula
Breul und Dekan Dr. Gernot Gerlach.
Der Posaunenchor unter der Leitung von Bianca Fieseler gestaltete den
Gottesdienst musikalisch mit.
Alles muss geplant sein. Dekan Dr. Gernot Gerlach erklärt den
Mitgliedern der Kirchenvorstände die Aufstellung bei der Einsegnung der
Pfarrerin.
Pfarrerin Ursula Breul und Kirchenvorstandsvorsitzende Ursula Muth
führen den Zug der am Gottesdienst Beteiligten an.
Blick in die Kirche St. Maria nach dem Einzug der am Gottesdienst
Beteiligten. Jetzt wartet man auf den Heiligen Geist.
Ursula Breul wird eingesegnet. Der Dekan und die Assistentin und die
Assistenten legen ihr die Hände auf.
„Das ist eure neue Pfarrerin“. Dekan Dr. Gernot Gerlach
stellt Ursula Breul der Gemeinde vor. Links Kirchenvorstandsvorsitzender
Heinrich Flecke aus Leckringhausen, rechts die Wolfhager
Kirchenvorstandsvorsitzende Ursula Muth.
Zahlreiche Gemeindeglieder nahmen nach dem Gottesdienst die
Gelegenheit wahr, Ursula Breul zu begrüßen.
Erster Stadtrat Horst Förste begrüßt die neue Pfarrerin für die
städtischen Gremien und den Bürgermeister.
Rajmond Eckenberger vom Pfarrgemeinderat begrüßt Ursula Breul mit
einem großen Blumenstrauß.
Für die Freie Evangelische Gemeinde Ippinghausen trat Prediger Klumm
ans Rednerpult.
Heinrich Flecke vertrat die beiden Kirchenvorstände von Wolfhagen und
Leckringhausen.
Roswitha Pergande-Reßler und Ursula Muth überbringen Segenswünsche
der verschiedenen Gruppen und Kreise der Kirchengemeinde.
Die Vertreter der katholischen Gemeinde: Andreas Ekenberger, Pfarerr
Andreas und Rajmond Eckenberger.
Christoph Knatz (Bründersen) sorgte für den nötigen musikalischen
Schwung an dem Nachmittag.
Neben dem Fischernetz mit den Segenswünschen der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bedankt sich Ursula Breul für die vielen guten Wünsche.
Pfarrer Hans Jürgen Basteck und Pfarrer Andreas aus Polen, der
derzeit Pfarerr Prus vertritt, in ökumenischer Eintracht.