Kirchgang einmal anders



Neun Monate Gastfreundschaft

47 mal haben die evangelischen Gottesdienstbesucher einen bislang
ungewohnten Weg auf sich nehmen müssen. Der „Kirchgang“ gestaltete
sich anders. St. Maria in der Friedenstraße war neun Monate lang Heimat. 47 mal
hat die katholische Gemeinde den evangelischen Christen Gastfreundschaft
gewährt. 47 Gottesdienste wurden in St. Maria gefeiert.

Taufen ganz selbstverständlich auch, schließlich ist die Taufe das
verbindende Sakrament zwischen den Konfessionen. Und natürlich Abendmahl.
Evangelisches Abendmahl in einer katholischen Kirche. Es war ein schönes
Erlebnis für die evangelische Gemeinde in diesen Monaten. Die Gemeinden sind
sich näher gekommen.

Aber klar: Einige sind auch weggeblieben. Der Gottesdienstbesuch an
den „normalen“ Sonntagen war nicht gut. Aber es wurden auch
Konfirmationen gefeiert: grüne und goldene und diamantene. Und da war die Kirche
voll. Und eine evangelische Pfarrerin wurde in der katholischen Kirche
eingeführt. Diesen Tag wird Ursula Breul so schnell nicht vergessen.

Und es gab ökumenische Gottesdienste: am Pfingstmontag und in der
Fürbittenwoche. Und am Reformationsgottesdienst hat der katholische Pfarrer
mitgewirkt. Wenn das kein ökumenisches Signal ist! Und die beiden Küster Silvia
Treschhaus und Andreas Ekenberger waren für uns da. Und das hat der Gemeinde gut
getan.

Danke, Ihr katholischen Geschwister. Wir behalten euch in guter
Erinnerung. Und eure Kirche. Und die Gottesdienste. Gelobt sei Jesus Christus.
In Ewigkeit. Amen.

So hat alles angefangen.
Mit einer Prozession vom Gemeindezentrum
zur katholischen Kirche.
Am Abend des Gründonnerstag.

Liturgische Nacht

Erster Gottesdienst. Liturgische Nacht.
Und gleich eine gute
ökumenische Erfahrung.

Abschied am Krafreitag

Das ist typisch evangelisch.
Die Gottesdienstbesucher werden
verabschiedet.
Manche sagen: Das ist das dritte Sakrament in der
evangelischen Kirche.
Neben Taufe und Abendmahl.

Konfirmation

Es sieht alles ganz selbstverständlich aus.
Der Einzug der
Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Dekan Dr. Gernot Gerlach geht würdig
voran.

Konfirmation

Nach dem Konfirmationsgottesdienst.
Warten auf Gratulationen und
Geschenke.

Goldene Konfirmation

Goldene Konfirmandinnen und Konfirmanden in St. Maria.
Irgendwie
war alles ganz normal.

Evangelische Pfarrerin in katholischer Kirche eingeführt.
Das ist
ein gutes Zeichen gelebter ökumene in Wolfhagen.

Diamantene Konfirmation

Diamantene Konfirmation in katholischer Kirche.
60 Jahre zuvor:
1951.
Undenkbar.

Adventskranz

Am Anfang gab es zwei Kreuze.
Ein evangelisches und ein katholisches.
Und
zwei Osterkerzen.
Eine evangelische und eine katholische.
Aber nach neun
Monaten hatte man sich daran gewöhnt:
Nur ein Adventskranz.
Aber mit vier
Kerzen.