»Vatertag« ist der richtige Ausdruck
Himmelfahrt in Ehringen
Zum vierten Mal hintereinander hatten die evangelischen Gemeinden von
Bründersen, Ehringen, Leckringhausen, Viesebeck und Wolfhagen Pech. Der
Himmelfahrtsgottesdienst, der mit einer gewissen unregelmäßigen Tradition
mal in den Teichwiesen, mal am Altersheim, mal auf dem Graner Berg gefeiert
wurde, hat als Veranstaltungsorte seit 2007 die Nachbarschaft im Blick. Auch
die Kirchengemeinden Ehringen und Viesebeck sind beteiligt. Und seit dieser
Zeit will es einfach nicht trocken bleiben oder warm werden.
2008 feierte man zum letzten Mal im Freien: in Bründersen am Grillplatz.
2009 musste man den geplanten Gottesdienst am Viesebecker Sportplatz in die
Ehringer Kirche verlegen, 2010 und 2011 ins beheizte Kulturzelt und in
diesem Jahr, der winterlichen Kälte wegen, wieder in die kleine und schöne
Ehringer Dorfkirche ausweichen. Und manch einer mag daran gedacht haben,
dass es einen alten Spruch gibt, der empfiehlt: »Ein echter Mann nach
deutscher Art / trägt seinen Pelz bis Himmelfahrt.« Genug der Vorrede. Sie
haben ja Recht.
Es kann eng werden
In diesem Jahr also war nicht nur Ehringen dran, sondern auch der Rasen
auf dem Kirchplatz kurz geschoren. Aber in der Kirche war’s wärmer. Die
zahlreichen Gottesdienstbesucher rückten trotzdem zusammen, denn die Plätze
waren alle besetzt. Wenn fünf Gemeinden feiern, kann’s schon eng
werden.
Der Posaunenchor aus Wolfhagen unter der Leitung von Bianca Fieseler
begrüßte festliche die Gemeinde, ehe Pfarrer Kai Michael Scheiding, auch in
Vertretung für die »krank daniederliegende« Wolfhager Pfarrerin Ursula Breul
den Gottesdienst liturgisch eröffnete. Danach brachten – wie schon zur
Tradition geworden – die verschiedenen Gemeinden die für den Gottesdienst
notwendigen Utensilien zum Altar: aus Viesebeck kam das Kreuz, aus
Bründersen die Altarbibel, aus Wolfhagen der Blumenschmuck, aus
Leckringhausen die Altarkerzen und aus Ehringen die Osterkerze.
Klug nachgefragt
Später gab es ein kleines Anspiel mit »Vater und Tochter«. Hier wurde der
Vater von seinem ursprünglichen Plan abgebracht, einen »Vatertagsausflug« zu
unternehmen. Die immer wieder klug nachfragende Tochter wies den Vater fast
unbemerkt auf die christliche Bedeutung des Tages hin. Das griff Pfarrer
Scheiding in seiner Predigt auf und machte deutlich, worauf es an
Himmelfahrt ankommt. Das Ziel der Menschen bleibe es, in der Nachfolge Jesu
zum himmlischen Vater aufzufahren. Von daher gesehen sei Vatertag schon ein
richtiger Ausdruck für das Fest »Christi Himmelfahrt«.
Nach dem Gottesdienst gab es im Gemeindehaus Erbsensuppe mit oder ohne
Würstchen. Und auch hier war der große Saal voll besetzt. Die Mühe der
Verantwortlichen hatte sich gelohnt. Frohe Gesichter sah man allenthalben.
Und die hoffen natürlich alle, dass man im nächsten Jahr an Christi
Himmelfahrt, schon am 9. Mai und vor den Eisheiligen, mal wieder draußen
feiern kann.
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