„Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet
ihre Wunden.“ Psalm 147,3
Dieses Wort klingt mir noch im Ohr, als wir beim Abschlusskonzert der
Klangreise am 30. Dezember des vergangenen Jahres diesen Psalm mit der
Kreiskantorei und dem Kinderchor gesungen haben. Ein Psalm, der zum Staunen über
Gottes Schöpfung aufruft und einlädt zum Loben und Danken: „Halleluja!
Lobet den Herrn.“
Ich lade Sie ein, diesen Psalm 147 einmal zu beten. Dieses Gebet geht
auf die Zeit der Rückkehr der Israeliten aus dem babylonischen Exil ab 538 v.
Chr. zurück.
Wir werden ermutigt, die Wunder Gottes in der Schöpfung zu
betrachten. Gott ist der Schöpfer, der Versorger und Bewahrer der ganzen Erde
und seines Volkes. Zum Danken, Loben und Singen leitet uns dieser Psalm an. Wie
passt nun unser Monatsspruch: „Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens
sind und verbindet ihre Wunden“ zu diesem Schöpfungspsalm?
Zunächst gibt er die Erfahrung des Volkes Israel weiter. Gott hat
sein Volk durch alle Höhen und Tiefen begleitet. Sie durften Gottes
Barmherzigkeit erfahren. In verzweifelten Situationen hat er ihnen Kraft und
Durchhaltevermögen geschenkt. Er hat ihre Wunden geheilt und sie aus der
babylonischen Gefangenschaft befreit.
Dieses Wort: „Eherheilt, die zerbrochenen Herzens sind und
verbindet ihre Wunden“ gilt uns heute auch. Gott bietet uns in Jesus
Christus seine Liebe, seine Barmherzigkeit, seine Fürsorge an. Vertrauen wir
Gott unser Leben an mit allem, was es ausmacht?
Am Leben Jesu wird deutlich, was Gott für uns getan hat. Vielen
Menschen ist Jesus begegnet, hat sie von Krankheiten, von Abhängigkeiten
geheilt, hat ihnen ihre Schuld vergeben.
Wo suchen wir Heilung? Viele Möglichkeiten werden uns heute in der
Medizin angeboten, aber hilft das immer? Ist es nicht auch wichtig, Gott um
Heilung zu bitten, dass sein Wille geschehe? Beides gehört zusammen denn nicht
immer ist Heilung garantiert. Aber Gott bietet uns in allen Situationen seine
Hilfe an.
Von „zerbrochenen Herzen“ Ist die Rede. Wie viele Menschen
kommen mit ihrem Leben nicht mehr zurecht. Einsamkeit, Alleinsein führen in die
Depression. Was das bedeutet, hat Jesus im Garten Gethsemane durchlebt. Seine
vertrautesten Jünger haben geschlafen, haben nicht im Gebet mit ihm gewacht. Am
Kreuz hat er die tiefste Verlassenheit gespürt: „Mein Gott, mein Gott,
warum hast du mich verlassen?“
Aber das Kreuz, das ursprünglich ein Kennzeichen für die Macht des
Todes war, wurde zum Lebenszeichen. Christus hat dem Tode die Macht genommen.
Seine Auferstehung deckt auf, dass gegen Glauben, Gottverbundenheit und
Gottvertrauen diese Todesmacht nicht ankommt. Diese frohe Botschaft gilt es
weiter zu sagen. Gott hat uns in Jesus Christus eingeladen, unser Leben mit ihm
zu führen. Er will unsere zerbrochenen Herzen und Wunden heilen.
Wenn wir das Geschenk annehmen, dann können wir in diesem
Schöpfungspsalm mit Freude einstimmen: „Halleluja! Lobet den Herrn“
Die Worte von Manfred Siebald laden uns zum Nachdenken ein:
„Du hast die Wunden mir geheilt;
die Schmerzen sind vorbei.
Du bist zu Hilfe mir geeilt;
ich fühl das Leben neu.
Du hast dem
Arzt die Hand geführt,
durch seine Kunst mich angerührt,
und ich habe
deine Kraft gespürt.
Das Herz ist frei.
Du hast mich manchmal schnell geheilt
und manchmal nur mit mir
die ängste und den Schmerz geteilt.
Auch dafür danke ich dir.
Heut hilfst du so und morgen so;
ich staune, wie und wann und wo.
Wenn du nur da bist, bin ich froh.
Das Herz wird frei.“
Erika von der Fechte war von 1985-2001 Pfarrerin der Pfarrstelle
Wolfhagen-(3.) Leckringhausen. Sie lebt im Ruhestand in Wolfhagen.