Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen haben, so lebt
auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben,
wie ihr gelehrt worden sein, und seid reichlich dankbar.

Kollosser 2,6.7

Paulus schreibt an die Gemeinde in Kollossä einen Brief. Er schreibt
diesen Brief, weil die Gemeinde von Irrlehren bedroht ist. Er schreibt diesen
Brief, weil er möchte, dass die Frauen und Männer begreifen, dass in Jesus
Christus ihr Heil liegt.

Er ermahnt die Gemeinde, ihr Leben nach Christus auszurichten, sich
als Gemeinde ganz auf ihn zu gründen. Das trägt dazu bei, dass die
Gemeindeglieder gefestigt werden durch den Glauben, dass sie tief auf Gott
vertrauen und darüber dankbar werden, überschwänglich dankbar.

Ostern ist das in vielen Gemeinden wieder deutlich geworden. Auch
1900 Jahre nachdem Paulus die Menschen in Kollossä ermahnt, ermuntert,
befestigt, also konfirmiert hat. Da haben wir schöne und Mut machende
Ostergottesdienste gefeiert. Und wir haben damit deutlich gemacht: Dass Jesus
von den Toten auferstanden ist, ist ein Zeichen des großen Vertrauens, das Gott
zu uns Menschen hat. Darum feiern wir an Ostern Gottesdienste, manchmal mitten in der Nacht:
weil wir von dieser Hoffnung und mit dieser Hoffnung leben, dass Jesus
den Tod überwunden hat.

Das ist die Wurzel unseres Glaubens. Für uns als einzelne, aber auch
für uns als Gemeinde. Dafür können wir dankbar sein.

Und wie drückt sich diese Dankbarkeit aus? Ich glaube, ganz stark
dadurch, dass wir Zeugnis geben, dass wir für unseren Glauben einstehen,
einladend einstehen. Die Ostergottesdienste waren schwach besucht. Ostern hat
nicht den Stellenwert wie Weihnachten. Warum eigentlich nicht? Es ist doch das
Fest, durch das unsere Kirche überhaupt erst den
Anspruch zur Gründung bekommen hat. Durch den auferstandenen Herrn und Heiland
Jesus Christus. Er hat uns in die Welt gesandt, unseren Glauben zu leben, Ostern
und Weihnachten, und zwischen diesen beiden Hochfesten auch.

Kirchenrat Günther Dreisbach