Fürchte dich nicht! Rede nur, schweige nicht!
Denn ich bin mit dir.
Apostelgeschichte 18, 9 und
10
Nachdem Paulus mitten in der Nacht in Korinth von Gott gesagt
bekommen hatte, dass er sich nicht fürchten soll, dass er nicht schweigen soll,
sondern dass er reden soll, ist er eineinhalb Jahre dort geblieben und hat den
Menschen das Evangelium verkündigt. Er befand sich auf seiner zweiten
Missionsreise. Und es war nicht so, dass er überall mit offenen Armen
aufgenommen wurde. Ganz im Gegenteil. Paulus hatte deshalb auch diesen Zuspruch
bitter nötig.
Mit diesem knappen Satz des Monatsspruchs ist schön zusammengefasst,
was unser Auftrag als Christen ist: Furchtlos reden. Denn Gott ist bei uns. Also
nicht zurückziehen, wenn es um das Evangelium geht. Die Dinge beim Namen nennen.
Dazu gibt es viele Gelegenheiten. Auch im bevorstehenden Wahlkampf. Sich zu Wort
melden, wenn die Sonntage immer weiter dem Kommerz geopfert werden. Nicht
schweigen, wenn die Umwelt immer weiter ausgebeutet wird. Ja sagen, wenn es
darum geht, Farbe zu bekennen zur Gastfreundschaft gegenüber Flüchtlingen in
unserer Stadt. Deutlich machen, dass die Ehe zwischen Mann und Frau die von Gott
gewollte Lebensform ist.
Sie wissen selbst: Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Und Sie
wissen auch: Wie zur Zeit des Apostels Paulus ist es nicht einfach, sich zu
seinem Glauben zu bekennen. Das kann auch unbequem werden. Aber das macht
nichts. Es geht ja auch um etwas ganz Großes. Wenn wir reden und nicht
schweigen, wenn wir das Evangelium verkündigen, dann geht es nur darum, den
Menschen deutlich zu machen, ”dass Jesus der Christus ist”, der Retter, unser
Retter. Ihr Retter. Genau das hatten nämlich die Korinther angezweifelt und
hatten darum gegen Paulus gelästert.
Nur darum geht geht es: Christus ist der Herr. Das sollen wir
bekennen. Gott ist ist an unserer Seite. Fürchte dich nicht!
Kirchenrat Günther Dreisbach