Konflikte global –
Flüchtlingsarbeit lokal
Diakonieforum in Wolfhagen
Schon lange ist klar, dass globale politische und wirtschaftliche
Entwicklungen auch über Ländergrenzen hinweg lokale Auswirkungen haben. Am
deutlichsten erfahren wir dies gerade wieder durch die steigende Zahl von
Flüchtlingen, die aufgrund von Konflikten und wirtschaftlicher Not in ihrem Land
in Europa und daher auch in Deutschland Schutz und Auskommen suchen.
Der Landkreis Kassel bekommt aus den überregionalen Aufnahmelagern
sein Kontingent an Flüchtlingen zugewiesen. Um sie hat er sich laut Gesetz zu
kümmern.
Wie dies mit einem konstruktiven Konzept und in Zusammenarbeit mit
Initiativen vor Ort – trotz bleibender Probleme – gelingen kann, soll das
diesjährige Diakonieforum erörtern und vertiefen.
So laden Dekan Dr. Gernot Gerlach als Vorsitzender des Diakonischen
Werkes Hofgeismar-Wolfhagen, Angelika Vialon als dessen Leiterin und Pfarrer Kai
Scheiding als Vorsitzender des Diakonieausschusses der Kreissynode Wolfhagen zum
Diakonieforum ein.
Das Programm im Einzelnen:
19:00 Uhr
Begrüßung
19:05 Uhr
„Was geht da vor sich?! – der globale Aspekt“
Dr.
Christine Ochwadt, Medizinische Koordinatorin bei „ärzte ohne
Grenzen“
19:25 Uhr
„Politische Rahmenbedingungen
im Bund und im Landkres
Kassel“
Jörg Roßberg, Fachbereichsleiter für Soziales im Landkreis
Kassel
19:45 Uhr
Pause
20:00 Uhr
Arbeitsgruppen
-
Unterkunft. – Leben in der Pommernanlage Wolfhagen –
Gasterfeld – gemeinsam geht’s
mit Hans-Joachim Ullrich,
Sozialarbeiter in der Betreuung der Flüchtlinge, Hassan Ben Mansour,
ehrenamtlicher Begleiter und übersetzer, Ines und Heinz Riedel,
ehrenamtliche Sprachkursleiter
Wenn über hundert Flüchtlinge in
einen Ort kommen, steht die Betreuung und Organisatuion für diese
Unterkunft vor einer immensen Aufgabe. Wie die Landkreisverwaltung, die
Sozialarbeiter vor Ort und die Ehrenamtlichen der kirchlich-diakonischen
Initiative aus Wolfhagen dies gemeinsaem bewältigen, ist ein
erfreuliches Beispiel einer gelungenen
Kooperation. -
Politik. – Politik und Verwaltung gestalten bei aller
Unwägbarkeit der Entwicklung
mit Jörg Roßberg,
Fachbereichsleiter für Soziales im Landkreis Kassel, und Dekan Dr. Gernot
Gerlach, Vorsitzender des Diakonischen Werkes
Hofgeismar-Wolfhagen
Auf der einen Seite geben die politischen
Entscheidungen den Spielraum für die Verwaltung vor. Auf der anderen
Seite entstehen durch Zuweisungen und die Gegebenheiten des Lebens vor
Ort Anforderungen, die nur mit einem klaren Konzept zu bewältigen
sind. -
Traumata. – Ich weiß nicht, wass soll es
bedeuten
mit Dr. Silke Schmied, Fachärztin für Psychiatrie
und Psychotherapie, Oberärztin in der Vitos-Klinik für Psychiatrie, Mitglied
im Arbeitskreis „Trauma und Exil“ in Kassel
Auf den ersten
Blick sieht man den Menschen die Erlebnisse ihrer Vergangenheit und
Flucht nicht unbedingt an. Aber viele leiden im Stillen an den
Erfahrungen von Lebensbedrohung, Gewalt oder Hunger und Durst. Besonders
Kinder und Jugendliche tragen oft ein schweres Paket mit
sich. -
Innenansicht. – Wie erleben Flüchtlinge uns und unser
Land?
mit Ursula Muth, ehrenamtliche Begleiterin, Afshin
Abdollahi, Maryam Zarmehr, Ali Nemanti und Bewohnern der
Pommernanlage
Gut gemeint ist noch nicht immer gut gemacht.
Diese Erfahrung machen ehrenamtlich Engagierte in der Begleitung von
Asylsuchenden. Wie können die Flüchtlinge ihre Bedürfnisse zur Geltung
bringen? Wie erleben sie ihre Unterstützungsangebote und unser
Land?
21:30 Uhr
Plenum
21:45 Uhr
Abschluss | Liedbeitrag Afshin Abdollahi und
Maryam Zarmehr
22:00 Uhr
Ende