Mitarbeiter am Psalm 150
14 junge Gäste
begeisterten in der Stadtkirche
Pastor Kuhlo, dem man nachsagt, dass er der Begründer der
Posaunenarbeit ist, hätte seine helle Freude am Sonntagnachmittag in der
Stadtkirche in Wolfhagen gehabt. Nicht etwa, dass man aus seinen legendären
Posaunenbüchern gespielt hätte – die Zeiten sind leider lange vorbei -, sondern
weil 14 junge Menschen aus verschiedenen Posaunenchören der Evangelischen Kirche
von Kurhessen-Waldeck Bläsermusik auf allerhöchstem Niveau gespielt haben. Und
die, die nicht da waren, haben mit Sicherheit etwas verpasst.
Spaß am Musizieren
Der Landesjugendposaunenchor – und weil das Wort zu lang ist und
heute sowieso fast alles abgekürzt werden muss, „LaJuPo“ genannt –
wurde im Jahr 2012 gegründet. Er ist das junge Blechbläserensemble des Posaunenwerkes der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Der Auswahlchor wird
geleitet von Landesposaunenwart Andreas Jahn. Und der stellt hohe
Bedingungen an seine jungen Leute: sie müssen Mitglied in einem Posaunenchor
sein, ihr Instrument sehr gut beherrschen und die Bereitschaft zur Weiterbildung
haben. Und sie müssen auch neugierig und verbindlich sein und vor allem Spaß am
gemeinsamen Musizieren.
Verhalten dirigiert
Von alldem konnten sich die knapp 50 Zuhörer über eine Stunde lang
überzeugen. Dabei spürte man: Die jungen Musiker musizieren mit Lust und Liebe,
mit sehr großer innerer Bereitschaft. Und sie sind hochkompetent – allesamt. Das
liegt natürlich an der verbindlichen und freundlichen Art ihres Chorleiters.
Andras Jahn dirigiert verhalten und weiß sich zurückzunehmen. Man spürt: Es geht
ihm nicht um sich. Es geht ihm um die Musik. Es geht ihm und den jungen Leuten
darum, umzusetzen, was in einem Gesangbuchlied so heißt: „Gott loben, das
ist unser Amt“.
Die zwölf Titel auf dem Programmzettel hatten allesamt ausländische
Namen. Aber den hatte das Motto des Konzertes auch: „LaJuPo goes
Jazz“. Doch das wurde von den Mitgliedern des Ensembles erläutert. Und da
wäre es schön gewesen, wenn alle das auch verstanden hätten. Warum die gute und
teure Lautsprecheranlage der Stadtkirche nicht genutzt wurde, bleibt ein großes
kirchenmusikalisches Geheimnis. Freilich: Das bleibt die einzige kritische
Anmerkung.
Hochburg: Kirchenkreis Wolfhagen
Alles andere war wunderbar. Und wunderbar war auch, dass im Ensemble
drei Mitglieder aus dem Kirchenkreis Wolfhagen musizieren. Drei von 14, das ist
nicht schlecht: Lara Masche (Wolfhagen), Felix Masche (Wolfhagen) und Henrik
Giehler (Altenhasungen). Und weil der Tubist des Chores an diesem Sonntag
fehlte, ist auch noch Balhorns Chorleiter Holger Masche eingesprungen. Der
Kirchenkreis Wolfhagen ist offenbar eine Qualitätshochburg der Posaunenmusik in
Kurhessen-Waldeck. Wie schon erwähnt: Pastor Kuhlo hätte seine Freude gehabt an
diesem Nachmittag mit den jungen „Mitarbeitern am Psalm
150„, wie er immer betont hat.
Applaus, aus musikalischen Gottesdiensten heutzutage nicht mehr
wegzudenken, war den jungen Leuten sowie Andreas Jahn und Holger Masche sicher.
Er war der Dank für einen schönen Ausklang des zweiten Sonntags nach Trinitatis.
Kirchenkreis Wolfhagen 1: Holger Masche an der Tuba.
Kirchenkreis Wolfhagen 2: Lara Masche an der Trompete.
Kirchenkreis Wolfhagen 3: Felix Masche, hier mit Vater Holger, an der
Posaune.
Kirchenkreis Wolfhagen 4: Henrik Giehler an der Posaune.
Kirchenkreis Wolfhagen 5: Landesposaunenwart Andreas Jahn aus
Zierenberg.