Porträt Helga KepperIch
fühle mich


in unserer Gemeinde


zu Hause


Helga Kepper über


Mütterkreis und Kirchenmusik

Wir setzen unsere Serie fort mit HELGA KEPPER. Sie ist unter anderem in der
Kirchenmusik aktiv und leitet den Mütterkreis.


Sie wenden viel Zeit auf für die ehrenamtliche Mitarbeit in unserer
Gemeinde. Kann man sagen: Das ist Ihr Hobby?


Seit vielen Jahren, eigentlich soweit ich zurückdenken kann, spielt in
meinem Leben die Teilnahme am kirchlichen Leben eine große Rolle. Ich
erinnere mich an den Kindergottesdienst, der sonntags nach dem
Hauptgottesdienst stattfand. Und wenn samstags um zwei Uhr die Glocken
läuteten, wussten wir Kinder, dass eine Hochzeit stattfand und
rannten zur Kirche, um ein Seil zu spannen. Erst wenn der Bräutigam Geld und
Bonbons warf, wurde der Weg frei gemacht und das Brautpaar konnte die Kirche
verlassen.


In den Jahren nach der Konfirmation war es die Mitarbeit im CVJM und
in der Jugendarbeit und der Eintritt in den dann leider für
einige Zeit ruhenden Posaunenchor, die mir viel Freude bereiteten. Später
waren engagierte Frauen und ich dabei, als der Seniorennachmittag, damals
noch mit den vier Wohlfahrtsverbänden DRK, AWO , Caritas und Diakonisches
Werk, gegründet wurde und in dieser Besetzung
viele Jahre wöchentlich stattfand. – Seit über 20 Jahren gehöre ich zum
Mütterkreis, in dessen Leitung ich allmählich immer mehr hineingewachsen
bin. – Natürlich kann man sagen, dass all diese Tätigkeiten mein Hobby sind,
aber oft ist es mehr als das. Ich fühle mich in unserer Gemeinde zu Hause
und übernehme deshalb auch gerne Verantwortung.

Johannifest oder so was

Helga Kepper (dritte von links) mit Ines Riedel, Christa Wöllenstein,
Kerstin Nordmeier, Karin Götte und Annelie Nolte beim Kirchencafé in Nordmeiers
Scheune im Jahr 2013.


Die Frauen des Mütterkreises sind an vielen Stellen der Gemeinde präsent.
Handelt es sich um eine Kerngruppe der Gemeinde? Und: Haben Sie keine
Nachwuchsprobleme?


In den Mütterkreis bin ich damals eingetreten, weil er die
Kerngruppe in der Gemeinde war, eine Gruppe von Frauen, die hochmotiviert
und gern Aufgaben bei vielen Veranstaltungen übernahmen. In diesem Jahr wird
der Mütterkreis 50 Jahre alt. Viele Gründungsmitglieder sind dabeigeblieben
und inzwischen natürlich älter geworden. Deshalb wurden viele
Aufgaben in jüngere Hände gegeben, insbesondere an den
Gemeindefestausschuss, aber immer noch nehmen die Frauen gern Anteil am
Gemeindeleben und helfen nach ihren Möglichkeiten, z. B. beim Kirchencafé
oder beim Gemeindenachmittag am 1. Advent.


Der Mütterkreis war von Anfang an eine feste konstante Gruppe,
die trotzdem sehr gern neue Frauen aufgenommen hat. Da es
aber für jüngere Frauen noch den Frauentreff in unserer Gemeinde gibt,
kommen zu uns eher ältere Frauen, so dass eine Verjüngung des Kreises bisher
kaum stattgefunden hat.


Man sieht Sie auch im Posaunenchor und in der Kreiskantorei. Wahrscheinlich
gehören Sie zu denen, die am längsten in der Gemeinde musikalisch aktiv
sind. Welche Bedeutung hat die Musik in Ihrem Leben?


Die Musik bereichert mein Leben und macht mich sehr froh. Es ist schön, mit
anderen gemeinsam zu musizieren und sich den Herausforderungen zu stellen,
bis die Stücke eingeübt sind und aufgeführt werden können. Durch die Musik
ist man immer wieder an vielen besonderen Gottesdiensten und Höhepunkten in
der Gemeinde beteiligt. Ich erinnere mich noch gut an die Aufführung der
Matthäuspassion mit der Kreiskantorei in unserer
Stadtkirche, die an meinem Geburtstag stattfand, und an die unzähligen
freudigen und trostvollen Chorsätze, die oft genau in die jeweilige
Lebenssituation hineinpassten. Und dann die vielen Konzertreisen des
Posaunenchores, die den Chor zusammenwachsen lassen. Die Aufregung vorher
und die Freude über gelungene Konzerte ist immer sehr groß. Und – wer kann
schon mitten in London seine Posaune auspacken und losspielen?


Haben Sie einen Traum für das Leben in der Kirchengemeinde?


Ich antworte mit einem Bibelwort: “Seid so unter euch gesinnt, wie es auch
der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht ( Philipperbrief 2, 5)”,
unserem Trauspruch, den uns Dekan Wassermann vor vielen Jahren
zugesprochen hat. Wie wunderbar ist es, wenn unser Alltag und
unser Zusammenleben in der Gemeinde diesem Wort entspricht.


Frau Kepper, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen noch eine
schöne Sommerzeit. Am Samstag setzen wir unsere Interviewreihe fort mit dem
Gespräch mit Renate Dreisbach.

Das Gespräch mit Helga Kepper führte für die Redaktion der Homepage Günther
Dreisbach.