Im Gottesdienst
finde ich Ruhe
Renate Dreisbach über
Küsterdienst und Kirchenvorstand
Wir setzen unsere Serie fort mit Renate Dreisbach. Sie ist seit 2012
ehrenamtliche Küsterin der Kirchengemeinde und seit 2007 Mitglied des
Kirchenvorstandes.
Man hat den Eindruck, dass Ihnen der Dienst Freude macht. Welches sind
die Aufgaben der Küsterin? Müssen Sie etwa auch die Kirche sauber
machen?
Nein, die Kirche muss ich nicht sauber machen; das macht Giesbert
Mrasek, unser Hausmeister. Und ja: Der Dienst als Küsterin macht mir
Freude. Ich habe mir von meiner Vorgängerin Margret Opfermann vieles
abgeschaut; und darauf baue ich auf. Dass der Turmraum der Kirche
ordentlich aussieht, darauf gebe ich Obacht. Für Blumen und Kerzen auf
dem Altar bin ich zuständig und dafür, dass zur jeweiligen
Kirchenjahreszeit immer die richtigen Antependien am Pult, an der Kanzel
und am Altar hängen. Den Küsterdienst am Sonntag übernehmen ja
Mitglieder des Kirchenvorstandes; aber bei den Wochengottesdiensten
(Trauungen und Goldene Hochzeiten) bin ich gefragt.
Die Kirche für den Gottesdienst schön herzurichten, das ist eine der
Hauptaufgaben der Küsterin. Was bedeutet Ihnen der Gottesdienst?
Der Gottesdienst bedeutet mir sehr viel. Einen Sonntag ohne
Gottesdienstbesuch kann ich mir nur schwer vorstellen, obwohl es aus
persönlichen Gründen manchmal so ist. Im Gottesdienst
finde ich Ruhe und höre das Wort Gottes. Mit anderen gemeinsam singe und
bete ich. Und ich freue mich, wenn in der Kirche alles ordentlich
aussieht.
Nach dem Gottesdienst am Pfingstsonntag 2012: Renate Dreisbach
gratuliert Werner Kepper. Der hatte für seinen ehrenamtlichen Einsatz die
Elisabethmedaille bekommen. Und Renate Dreisbach freut sich mit.
Im Gottesdienst sind Sie auch bei den Lesungen beteiligt. Die neue
Mikrofonanlage funktioniert gut. Macht Ihnen das Lesen Freude?
Das Lesen macht mir große Freude. Aber das ist erst in den letzten
Jahren gewachsen. Noch vor zehn Jahren konnte ich mir nicht vorstellen,
am Pult oder am Altar zu stehen und die Lesung zu übernehmen oder bei
den Fürbitten mitzuwirken. Es ist schon eine große Ehre und
Herausforderung, das Wort Gottes lesen zu dürfen. Auch in der Osternacht
mache ich immer wieder gern mit. Ich habe das Gefühl, dass gerade durch
diesen Dienst sich meine Persönlichkeit positiv verändert hat. Dinge,
die ich mich vor Jahren nicht “getraut” habe, die mache ich jetzt
plötzlich – und mache sie gern.
Sie sind in den Kirchenvorstand wiedergewählt worden. Warum haben Sie
erneut kandidiert? Was gefällt Ihnen an der Arbeit im
Kirchenvorstand?
Im letzten Kirchenvorstand (2007-2013) haben wir viel mit Bausachen zu
tun gehabt. Ich war im Bauausschuss und habe viel mitbekommen vom
Kirchenbau. Dadurch gewinnt man die Kirche als Gebäude auch lieb. In
dieser Zeit habe ich die anderen Mitglieder des Kirchenvorstandes als
gute Kolleginnen und Kollegen kennen gelernt. Ich habe erneut
kandidiert, weil ich mich nach sechs Jahren gerade eingearbeitet hatte
und nun auch einmal etwas anderes als Baufragen behandeln wollte. Jetzt
arbeite ich zwar noch im Förderkreis für die Stadtkirche mit, bin aber
auch im neu gebildeten Gottesdienstausschuss und im Finanzausschuss. Im
Kirchenvorstand gefällt mir die lockere Atmosphäre und das freundliche
und freundschaftliche Miteinander – bei aller Ernsthaftigkeit der
Fragen, die geklärt werden müssen.
Frau Dreisbach, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen
noch eine schöne Sommerzeit.
Das Gespräch mit Renate Dreisbach führte für die Redaktion der
Homepage Günther Dreisbach. Am Montag setzen wir unsere Interviewreihe
fort mit dem Gespräch mit Rajmond Ekenberger von der Katholischen
Kirchengemeinde St. Maria. – Wenn auch Sie bei unserer
„Sommerlochserie“ mitmachen möchten, melden Sie sich bei
Günther Dreisbach: dreiswolf@gmx.de.