Fronleichnam mit
evangelischer Beteiligung
Stationsaltar in der Stadtkirche
Zehn Tage, am zweiten Donnerstag nach Pfingsten feiern die
katholischen Christen Fronleichnam, das „Hochfest des Leibes und Blutes
Christi“. Den Termin führte Papst Johannes XXII. im Jahr 1317 ein. Das
althochdeutsche Wort „Fron“ steht für „Herr“, die
Bezeichnung „Leichnam“ für „Leib“. Auf dem vierten
Laterankonzil 1213-1215 wurde die Transsubstantionslehre, die Verwandlung von
Brot und Wein in Leib und Blut Christi, zum Dogma erklärt. Aufgrund von Visionen
der Augustinerchorfrau Juliana von Lüttich wurde das Fest zum ersten Mal in der
Diözese Lüttich 1246 fest eingeführt. Die ersten Prozessionen fanden in
Benediktbeuern 1273 und Köln 1277 statt.
Die vier Altäre symbolisieren die vier Himmelrichtungen. An den
Altären werden Fürbitten gebetet und Segenswünsche gesprochen. Der Segen der
Eucharistie möge auf die ganze Welt ausstrahlen.
Gastfreundschaft für ein
katholisches Hochfest
In Wolfhagen bewegt sich der Prozessionszug immer abwechselnd
Richtung Altersheim oder durch die Burgstraße und die Mittelstraße. Es ist seit
vielen Jahren eine schöne Tradition, dass der Evangelische Posaunenchor die
katholischen Christen auf dieser Demonstration des Glaubens begleitet und mit
durch die Straßen zieht. Und es ist auch eine schöne Tradition, dass die
Evangelische Stadtkirche geöffnet ist und Gastfreundschaft für dieses
katholische Hochfest gewährt. Und es wäre schön, wenn die katholischen Christen
auch von evangelischen Christen begrüßt würden. Die Heilige Messe in St. Maria
beginnt um 16 Uhr. Erfahrungsgemäß ist der Prozessionszug kurz nach 17 Uhr in
der Stadtkirche.