Gegen den Strom schwimmen
Pfingstmontag in Wolfhagen
»Du bist das Licht der Welt« und »Du bist das Salz der Erde« bekamen
die Besucher des Gottesdienstes am Pfingstmontagnachmittag in der Stadtkirche
bei einer Prozession durch das Gotteshaus zugesprochen. Diese beiden Worte Jesu
aus der Bergpredigt waren zuvor das beherrschende Thema im Gottesdienst.
Sieben Liturgen
Wieder einmal hatten die evangelische Kirchengemeinde Wolfhagen, die
selbständige evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Altenstädt und Balhorn
(SELK) und die katholische Pfarrgemeinde St. Maria Wolfhagen eingeladen zum
ökumenischen Gottesdienst. Den hatte der ökumenische Arbeitskreis vorbereitet
und gestaltete ihn nun auch gemeinsam. Der Kirchenchor der evangelischen
Gemeinde gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit und sein Leiter, Kantor
Bernd Geiersbach spielte die Orgel. Als Liturgen waren von St. Maria Pfarrer
Marek Prus und Gemeindereferent Jürgen Günst, von der SELK Pfarrer Wilfried
Keller und Lektor Günter Schnellenpfeil und von der gastgebenden Gemeinde Dekan
Dr. Gernot Gerlach, Pfarrerin Katharina Ufholz und Kirchenvorsteherin Renate
Dreisbach beteiligt.
Kanzel genossen
Prediger des Tages war Pfarrer Marek Prus, der sichtlich erfreut
darüber war und es genoss, dass er auf der Kanzel der evangelischen Kirche
stehen durfte. Er erzählte von Begegnungen, die er in letzter Zeit gehabt habe,
sprach sich für das Tischgebet im Restaurant ebenso aus wie für den
sonntäglichen Besuch des Gottesdienstes und dafür, als Christen gegen den Strom
der allgemeinen Meinung zu schwimmen. Leidnschaftlich warb er dafür, das auch zu
leben: Salz der Erde und Licht der Welt zu sein. Man konnte dem engagierten
Priester 30 Minuten lang gut zuhören.
»Salzbriefchen« und Kerze
In ökumenischen Gottesdiensten gibt es meist auch eine
Zeichenhandlung. Dem Thema des Gottesdienstes gemäß erhielten alle
Gottesdienstbesucher, die das wollten, eine Kerze und ein kleines
»Salzbriefchen« während einer Prozession vor dem Altar. Dazu sang der
Kirchenchor ein »Spiritual«.
Nach dem Gottesdienst war schließlich noch Zeit zum Beisammensein.
Aber davon machte kaum jemand Gebrauch. Am Ende waren die »Funktionsträger«
wieder unter sich.