Nach dreizehnjährigem Dienst in der Kirchengemeinde Wolfhagen ist am heutigen Sonntag Pfarrer Hans Jürgen Basteck von Dekan Dr. Gernot Gerlach verabschiedet und von seinen Aufgaben entbunden worden. Basteck war im Jahr 2004 aus dem Kirchenkreis Schmalkalden kommend, Pfarrer der 2. Pfarrstelle Wolfhagen geworden. Er war Nachfolger von Pfarrer Gerd Bechtel.
Der Gottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet von Bernhard Knieling (Orgel) und dem Kirchenchor unter der Leitung von Kantor Bernd Geiersbach. Pfarrer Basteck leitete seinen letzten Gottesdienst in Wolfhagen und predigte über das Thema »Protestantisch durch und durch: Was Martin Luther so evangelisch macht«. An der Liturgie des Gottesdienstes war auch Pfarrerin Katharina Ufholz beteiligt, die auch im Anschluss an den Gottesdienst die Moderation der Grußworte übernahm. Vorher aber verabschiedete der Dekan Pfarrer Basteck. Er würdigte den Dienst in den dreizehn Jahren und unterstrich dabei die Vielseitigkeit des Pfarramtes. Zum Schluss segnete er Pfarrer Basteck mit dem Zeichen des Kreuzes.
Gottesdienste ein Kunstwerk
Hier würdigte Ursula Muth als Vorsitzende des Kirchenvorstandes den Dienst des aus dem Dienst in Wolfhagen scheidenden Pfarrers. Sie erinnerte an die verschiedenen Arbeitsschwerpunkte in den 13 Jahren. In den Friedhofsausschuss habe er viel Herzblut gesteckt. Manche Umgestaltung gehe auf seine Anregung zurück. Die Homepage der Kirchengemeinde habe er initiiert und die Bedeutung dieser Öffentlichkeitsarbeit und deren Multiplikatoreneffekt erkannt. Während der Zeit der Geschäftsführung von 2007 bis 2013 habe die Kirchenrenovierung gestanden. Fast kein Handwerkergespräch, kein Pressegespräch fand ohne Pfarrer Basteck statt. Er habe die Fäden zusammengehalten und den Blick aufs Ganze im Bewusstsein gehalten. Die Gottesdienste, die Pfarrer Basteck zu verantworten gehabt habe, hätten im Mittelpunkt seiner Arbeit gestanden. Sie theologisch fundiert und politisch verantwortungsvoll vorzubereiten und durchzuführen, habe ihm am Herzen gelegen. Er habe sie regelrecht als Kunstwerk betrachtet. »Wir danken dir für manche heilige Stunde am Sonntagmorgen.«
Ursula Muth verschwieg nicht, dass die Zeit der Geschäftsführung Pfarrer Basteck manchmal an gesundheitliche Belastungsgrenzen geführt hätten. Im Namen des Kirchenvorstandes wünschte sie Pfarrer Basteck, dass es ihm bei seinen nächsten Schritten gelingt, neue Impulse und Sicherheiten zu finden und sich selbst als neuen Menschen im Sinne Luthers zu erfahren.
Partnerschaftliches Miteinander
Bürgermeister Reinhard Schaake dankte Pfarrer Basteck für sein konstruktives Wirken zum Wohl der Stadt Wolfhagen. Die gemeinsame Aufgabe von Stadt und Kirche, der Friedhof, habe bei Pfarrer Basteck in guten Händen gelegen. Schaake dankte im Namen der städtischen Gremien für ein gutes und partnerschaftliches Miteinander.
Predigten zum Davonlaufen
Kirchenrat Günther Dreisbach dankte Pfarrer Basteck für die überregionalen Dienste in den vergangenen 13 Jahren. Er erinnerte daran, dass der Pfarrer über seine Gemeinde hin aus der gesamten Kirche zum Dienst verpflichtet sei. Dass der Evangelische Bund in Wolfhagen inzwischen einen guten Namen habe, liege am beharrlichen Arbeiten seines Geschäftsführers. Dreisbach überbrachte auch Grüße der Partnergemeinde Heldrungen und der katholischen Kirchengemeinde St. Maria. Er unterstrich Bastecks geduldiges Zugehen auf die ökumenischen Geschwister. Er habe wesentlich Anteil daran, dass die Partnerschaft zur Kirchengemeinde Heldrungen weiter bestehe. Abschließend lobte der Vorsitzende der Kreissynode Pfarrer Bastecks theologisch fundierten Predigten. Sie seien einerseits zum Verweilen, andererseits aber zum Davonlaufen gewesen. Zum Verweilen, weil man immer lange darüber habe reden können, zum Davonlaufen, weil man anderen von den guten Predigten und dem in ihnen laut werdenden Ruf in die Nachfolge erzählen musste.
Musikalisch unterbrochen wurden die Grußworte, für die sich Pfarrer Basteck gerührt bedankte, von persischen Liedern, die von Maryam Zarmehr und Afshin Abdollahi vorgetragen wurden, zwei Gemeindegliedern, die während der beiden von Pfarrer Basteck geleiteten Glaubenskurse eng mit dem Freund und Pfarrer zusammengearbeitet haben.
Nach Gottesdienst und Grußworten war dann Zeit zur Verabschiedung für die Gottesdienstbesucher. Der Gemeindefestausschuss hatte alles schön vorbereitet. Viele Gemeindeglieder nahmen die Gelegenheit wahr, sich von einem beliebten und engagierten Pfarrer zu verabschieden.