Gut vorbereitet, gute Stimmung, gute Ziele: Das war eine Gemeindefahrt, die den 35 Mitreisenden am Samstag gefallen hat. Wolfgang Muth hatte ein kurzweiliges Programm ausgearbeitet und dabei Ziele in Thüringen ins Auge gefasst. Thüringen hatte man deshalb gewählt, weil die Ev. Kirchengemeinde Thüringen immer auch in Verbindung bringt mit Heldrungen, einer Kleinstadt an der Unstrut. Die ist seit den frühen 1970er Jahren die Partnergemeinde von Wolfhagen. In DDR-Zeiten war diese Partnerschaft ein wichtiges Bindeglied zwischen Ost und West. Die Kirchen waren oft die einzigen Institutionen, die Besuche in die DDR pflegten. Hieran hat sich die Kirchengemeinde seit den späten 1970er Jahren immer auch aktiv beteiligt.
Heldrungen war dann auch das erste Ziel. Die wuchtige St. Wigberti-Kirche wurde besichtigt, der evangelische Kindergarten und die Wasserburg. In der Kirche gab es nach einer Andacht, die Ortspfarrer Thomas Eichfeld und Pfarrer Martin Jung gemeinsam gestalteten, eine Gesprächsrunde über die Bedeutung und Fortsetzung der Partnerschaft und über Möglichkeiten, die Partnerschaft zu intensivieren. Der Kindergarten, 134 Jahre alt, hat die Unbilden der DDR überstanden und gehört zu den Pfunden, mit denen die kleine Kirchengemeinde wuchert. Die Wolfhager Gruppe bekam von Leiterin Elke Barthel Einblicke in das Arbeiten eines Kindergartens. Manches, was aus Wolfhagen in der Zeit des kalten Krieges nach Heldrungen geschafft wurde, wurde wiederentdeckt. Die Wolfhager konnten sich davon überzeugen, dass die beiden Kollekten, die im Laufe eines Jahres in Wolfhagen für den Heldrunger Kindergarten erhoben werden, gut angelegt sind. Im der Wasserburg, heute eine Jugendherberge, gab es die Mittagsverpflegung und viele gute Gespräche mit den Freunden von der jeweils „anderen Seite“. Der Besuch des Bauernkriegspanoramas in Bad Frankenhausen gehörte zu dem Höhepunkt des Nachmittags. Hier konnten die Reiseteilnehmer eines der spektakulärsten Werke der zeitgenössischen Kunst betrachten: 14 Meter hoch und 123 Meter im Umfang. Das Werk wurde zwischen 1776 und 1987 von Werner Tübke geschaffen und trägt den Titel »Frühbürgerliche Revolution in Deutschland«. Danach wurde das Kyffhäuser-Denkmal in der Nähe von Bad Frankenhausen besichtigt und erstiegen, gut vorbereitet von Ursula Muth, die während der Fahrt wichtige Informationen an die Reiseteilnehmer gab.
(Autor: G. Dreisbach)