Predigtnachgespräch im Dekanat

Aufmerksames Aufeinander hören – so kann man den Charakter des
Gottesdienstnachgesprächs im Evangelischen Dekanat bezeichnen.


Schatz in irdenen Gefäßen



Gottesdienstnachgespräch im Dekanat

1970, als Dr. Christian Möller Pfarrer in Wolfhagen war, gab es so
etwas auch schon einmal. Damals traf man sich im Sälchen über dem Gemeindesaal
in der Burgstraße 41, wo heute der Kopierer des Gemeindebüros steht. Es war die
Zeit, in der man eben über alles mögliche diskutieren wollte. Damals hat sich
das so genannte „Predigtnachgespräch“ nicht durchgesetzt.

Nun hat der Kirchenvorstand angeregt, wieder einmal – nicht jeden
Sonntag, aber gelegentlich – ein Gespräch über den Gottesdienst anzubieten.
Heute Vormittag, am letzten Sonntag nach Epiphanias, war es so weit. Und
tatsächlich: zwanzig Prozent der Gottesdienstbesucherinnen und -besucher nahmen
die Einladung an. Ursula Muth, die Vorsitzende des Kirchenvorstandes dankte
Dekan Dr. Gernot Gerlach, der sich bereit erklärt hatte, dass über den
Gottesdienst, den er zuvor geleitet hatte, diskutiert wird.

Schnell kam man zur Predigt, für die der Dekan 2. Korinther 4,6-10,
die Epistel
des Sonntags zugrunde gelegt hatte. Die Aktualität der Predigt wurde ebenso
gelobt wie das Einbeziehen der Konfirmanden vor dem Gottesdienst und in der
Predigt. Es war ein Gottesdienst „aus einem Guss“, bei dem auch die
Lieder „stimmten“. Es ging um das Wort Gottes, als einem Schatz in
irdenen Gefäßen. Dabei wurde die Aktualität gelobt, die durch das Eingehen auf
das schreckliche Erdbeben in Haiti gegeben war.

Am Ende hatten alle den Eindruck, dass es schön war, einmal ein
solches Gespräch gehabt zu haben. Das muss nicht jeden Sonntag sein, aber immer
mal wieder.


Der Predigttext hat folgenden Wortlaut:
„Denn Gott, der
sprach: Licht soll aus der Finsternis hervor leuchten, der hat einen hellen
Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur
Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.
Wir
haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die überschwängliche
Kraft von Gott sei und nicht von uns.
Wir sind von allen Seiten
bedrängt, aber wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen
nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden
unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu
an unserm Leibe, damit auch das Leben Jesu an unserm Leibe offenbar
werde.“