Unser Leben ist ein Fest
Pfingsten 2010: 775 Jahre Altar in der Stadtkirche
Mit einem festlichen Gottesdienst und einem anschließenden Empfang
hat die Evangelische Kirchengemeinde das Pfingstfest eröffnet, den Geburtstag
der Kirche. Der Gottesdienst war schon am Donnerstag vor Pfingsten. Da trafen
sich nämlich die Spielkreise der Kirchengemeinde in der Kirche. Man sang und
betete zusammen. Die Kinder brachten aus diesem Anlass Geschenke mit, die sie in
der Gruppe gebastelt hatten. Es waren Tauben aus weißem Papier und bunten
Bändern. Bei Wind flattern sie hin und her. Pfarrerin Brigitte Engelhardt-Lenz
zeigte es am Beispiel des Löwenzahns. Pustet man daran, weht der Samen, wohin er
will und setzt sich tief ins Erdreich, wo seine Wurzeln ausschlagen. Nach dem
Gottesdienst traf man sich bei leckerem Essen im Gemeindezentrum und feierte
weiter.
600 Jahre alter Kelch
Als dann am Pfingstsonntag die Gemeinde zum Gottesdienst kam, war der
Kirchenraum noch schön geschmückt vom Gottesdienst der Kinder. So wurde
sinnbildlich schön deutlich, dass ‚die Kleinen aus der Gemeinde‘ und die
Großen zusammen gehören. Klar, in diesem Gottesdienst ging es dann nicht so
locker zu wie im Gottesdienst der Kinder, aber gefeiert wurde auch. Zum Beispiel
wurde Abendmahl gefeiert am Altar. Nicht an dem Altar aus dem Altar aus dem Jahr
1235, aber in der Tradition der Menschen, die vor 775 in der Kirche bereits
miteinander gebetet und gefeiert haben. Und immerhin war beim Abendmahl auch der
über 600 Jahre alte Kelch der Gemeinde in Gebrauch. Dekan Dr. Gernot Gerlach
machte in seiner Predigt dann auch sehr schön deutlich, dass unser Leben ein
Fest ist mit Jesus in der Mitte. Er stellte sich vor, wie Bischof Bernhard aus
Paderborn an Pfingsten 1235 in Wolfhagen gepredigt und den Gottesdienst gefeiert
hat und erinnerte an das Leben der heiligen Elisabeth, die am Tag der Weihe des
Wolfhager Altars heilig gesprochen worden sei.
Pfingstgeschenk des Kirchenkreises
Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Kirchenchor unter der Leitung
von Bernd Geiersbach und von Tobias Scheer (Trompete). Und dass die Kirche aus
der Reformation herkommend nicht nur eine Kirche der Amtsträger ist, wurde daran
deutlich, dass der Gottesdienst gemeinsam gestaltet wurde sowohl von Pfarrer
Hans Jürgen Basteck und Dekan Dr. Gernot Gerlach, wie auch von Lektorin Anne
Schmid, Kirchenvorstandsvorsitzender Ursula Muth und Prädikant Günther
Dreisbach.
Nach dem Gottesdienst überreichte Dekan Dr.Gernot Gerlach Ursula Muth
ein Pfingstgeschenk des Kirchenkreises: einen Nachdruck der alten Urkunde aus
dem Jahr 1235, die jetzt einen Ehrenplatz finden soll.
Aktion 775
Und weil die Kirchengemeinde für die Renovierung der Kirche immer
auch Geld braucht, bat Günther Dreisbach, der Vorsitzende des Förderkreises
Stadtkirche Wolfhagen, sich an einer besonderen Aktion zu beteiligen, der Aktion
775. Dabei werden 775 Menschen gesucht, die 775 Cent spenden für die Renovierung
der Kirche. Am Ende des Jahres kann man auch noch etwas gewinnen. Denn die Karte
mit dem Abdruck der 1235er Urkunde ist mit einer Nummer versehen.
Und dann stand die Gemeinde noch im Nordschiff beisammen bei Häppchen
und Sekt. Helga Kepper, Margret Opfermann und Renate Dreisbach hatten für das
leibliche Wohl gesorgt.
Allerdings: Pfingsten ist noch nicht zu Ende. Am Pfingstmontag feiert
die Gemeinde erneut: Um 10 Uhr im Altersheim in der Karlstraße, um 13 Uhr in der
Friedhofskapelle in Philippinenburg und um 17 Uhr in der Stadtkirche einen
ökumenischen Pfingstgottesdienst.
Ein Mobile aus Tauben ist hängen geblieben vom Pfingstgottesdienst
der Spielkreise am Donnerstag. Ein schönes Zeichen der Verbundenheit zwischen
Alt und Jung.
Immer gibt es wichtige Dinge zu besprechen. Hier sind Werner Kepper,
der Vorsitzende des Bauausschusses, und Pfarrerin Brigitte Engelhardt-Lenz im
Gespräch.
Dekan Dr. Gernot Gerlach freut sich mit Günther Dreisbach, dem
Vorsitzenden des Förderkreises Stadtkirche Wolfhagen, über den Erfolg des
Beginns der Aktion 775. In einer Stunde sind fast 400 € zusammen gekommen.
[Foto: Konstantin Basteck]
Pfarrerin Birgit Basteck, Jugendmitarbeiterin Roswitha
Pergande-Reßler und Kirchenvorstandsvorsitzende Ursula Muth im Gespräch nach dem
Gottesdienst im Nordschiff der Kirche.
Mit treuen Mitarbeitern der Gemeinde präsentiert sich Dekan Dr.
Gerlach (rechts) gern. Helga und Werner Kepper sind die guten Seelen der
Gemeinde. Sie sind überall, wo Hilfe gebraucht wird.
Richard Mangold (Mitte), Mitglied des Förderkreises Stadtkirche
Wolfhagen, im Gespräch mit dem Ehepaar Müller.
Ursula Muth, die Vorsitzende des Kirchenvorstandes, präsentiert stolz
die Urkunde, die ihr Dekan Dr. Gerlach überreicht hat: 1235 Altarweihe in
Wolfhagen.
Pfarrer Hans Jürgen Basteck und Filmemacher Dirk Lindemann im
Gespräch. Dirk Lindemann begleitet mit seiner Kamera das Geschehen rund um die
Kirchenrenovierung.
Vor der mit dem festlich-roten Antependium geschmückten Kanzel war
ein Pfingststrauß aufgebaut, den die Kinder der Spielkreise ebenso festlich
geschmückt hatten.