Applaus will gelernt sein
Gut besuchtes Gala-Konzert in Sankt Maria
Die »Jahreshauptversammlung« der
kirchenmusikalischen Gruppen der Kirchengemeinde Wolfhagen hatte einen festen
Rahmen. Zu Beginn bat der Kükenchor um den Heiligen Geist, der Leben schafft.
Zum Schluss bestätigten alle gemeinsam, dass es schön war und dass man sich
»hier in diesem Tal« noch »so viel hundert Mal« treffen möge. Das Tal war in
diesem Jahr die katholische Kirche Sankt Maria. Und so kann das Lied schon als
eine ökumenische Zeitansage verstanden werden. Der Wunsch könnte sich erfüllen,
wenn man wollte. Und die Jahreshauptversammlung war das Galakonzert der
kirchenmusikalischen Gruppen, das alljährlich mehr Menschen in die Kirche bringt
als üblicherweise zu den Gottesdiensten.
Dank für die
Gastfreundschaft
Bernd Geiersbach hatte mit seinen
zahlreichen Mitarbeiterinnen alles gut vorbereitet. Alle kirchenmusikalische
Gruppen der Gemeinde waren aktiv: Der Kükenchor und der Kinderchor unter der
Leitung von Bernd Geiersbach und Tebea Henkelmann, der Musicalchor und der
Kirchenchor unter der Leitung von Bernd Geiersbach, der Seniorenchor unter der
Leitung von Simone Straka-Geiersbach und Bernd Geiersbach, die beiden
Trompetenanfängergruppen unter der Leitung von Oliver Eisenbeiß und Bernd
Geiersbach, der Posaunenchor unter der Leitung von Bianca Fieseler und Bernd
Geiersbach und das Kammerorchester unter der Leitung von Bernd Geiersbach. Und
Pfarrer Hans Jürgen Basteck. Der moderierte den Abend, lobte die hohe
musikalische Qualität, die es in der Kirchengemeinde gibt und dankte der
katholischen Gemeinde für die Gastfreundschaft.
Im nächsten Jahr im großen
Chor
Und er führte Interviews. Mit
Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gruppen. Das war sehr informativ. Da
erfuhren die mehr als 200 Zuhörerinnen und Zuhörer, dass der Kirchenchor schon
einmal in Istha und in Ippinghausen war, aber noch nicht in Estland. Nach
Estland fährt in diesen Tagen der Posaunenchor. Und dort trifft er auch auf die
Partnergemeinden in der Propstei Pärnu. Im Seniorenchor fehlen die Männer, aber
auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Zu danken ist das Bernd und Simone
Geiersbach, die die Arbeit ganz wesentlich befördern. Auch im
Kirchenchor werden weitere Mitsängerinnen und Mitsänger gebraucht. Und die
jungen Leute der Trompetenanfängergruppen hoffen, dass sie im nächsten Jahr im
“großen” Posaunenchor mitspielen können. übrigens “Ein himmlischer Marsch” von
Tobias Geismann spielen sie am liebsten.
Dass es einem gefallen
hat
Es war ein kurzweiliger Abend, bei
dem es auch etwas zu lernen gab. Auch Applaus will gelernt sein. Beim
Telemann-Konzert des Kammerorchesters wurde zwischen den Sätzen applaudiert. Das
macht man nicht. Und schon gar nicht in einer Kirche. Vielleicht klappt’s bei
der nächsten »Jahreshauptversammlung«. Den Schlussapplaus spendeten die
Zuhörerinnen und Zuhörer stehend. Das ist offenbar eine besondere Form der
Zuneigung. So zeigt man auf besondere Weise, dass es einem gefallen hat.
Klar, das wurde wieder einmal
deutlich: Die Kirchenmusik in unserer Gemeinde ist ein Pfund, mit dem man gut
wuchern kann. Dadurch werden die Gottesdienste oft genug besonders festlich
ausgeschmückt. Und dadurch bekommen viele Menschen mit dem christlichen Glauben
in Verbindung. Da hatten die Kinder des Kükenchores schon recht am Anfang:
»Komm, Heilger Geist, mit deiner Kraft, die uns verbindet und Leben schafft.«
Danke, Ihr Musizierenden aus unserer Gemeinde – und darüber hinaus.
Eine so voll besetzte Kirche wünscht man sich an jedem Sonntag. Man
darf auf den kommenden gespannt sein. Das Galakonzert zieht mehr als 350
Menschen in die Kirche, Mitwirkende und Zuhörerinnen und Zuhörer.
Auch die Kasse muss stimmen. 1300 € haben sie am Ende gezählt, die
treuen Mitarbeiterinnen der Gemeinde. Natürlich kommts der Kirchenmusik
zugute.
Der Kükenchor bat um den Heiligen Geist und machte deutlich, dass er
einen Cowboy kennt.
Der Kinderchor sang davon, wie es ist, wenn man sich auf Gott
verlässt, und eine Tante in Marokko zu haben, aber auch von zwei kleinen Wölfen,
die des Nachts im Dunkeln gehn.
„Alles neu macht der Mai“ und „Der Kuckuck und der
Esel“ spielte die erste Trompetenanfängergruppe.
Leise und behutsam sangen die jungen Leute des Musicalchores ihre
Glaubenslieder: „Gottes Hand“ und „öffne uns die Augen,
Herr“.
Zwei Balladen brachten die fünf Herren der Trompetenanfängergruppe 2
zu Gehör. Wer das gehört hat, dem ist klar: Im nächsten Jahr spielen sie im
„großen“ Posaunenchor mit.
Pfarrer Hans Jürgen Basteck führte durch den Abend und Interviews mit
den Aktiven, hier mit Barbara Schiffner vom Kammerorchester.
Festes Standbein der kirchenmusikalischen Arbeit in Wolfhagen ist der
Posaunenchor. Hier wird er geleitet von Bernd Geiersbach.
Der Kirchenchor ist die älteste Gruppe der Gemeinde. 1895 wurde er
gegründet. Seit 116 Jahren probt er am Donnerstag.
Mit Leidenschaft dirigiert Bianca Fieseler. Sie ist Chorleiterin des
Posaunenchores.
Werke von Tomaso Albinoni und Telemann spielte das Kammerorchester.
Simone Straka-Geiersbach leitet den Seniorenchor. „Ja, ich will
euch tragen“ und ein Volkslieder-Potpourri steuerten die älteren Damen und
Herren zu einem erlesenen Programm bei.
Am Schluss, bei „Kein schöner Land in dieser Zeit“ waren
alle noch einmal aktiv. Gemeinsam sangen und spielten sie. Und noch einmal wurde
deutlich: Diese Gemeinschaftsleistung ist ein großes Juwel für die Evangelische
Kirchengemeinde Wolfhagen.
Stehende Ovationen am Schluss eines zweistündigen musikalischen
Abends, der im nächsten Jahr wieder in der Evangelischen Stadtkirche begangen
wird.