Braun, Böttger, Lotz, Wagner …
Kirchenvorstand vor 40 Jahren
Im Juli 1971 haben sich überall in der Evangelischen Kirche von
Kurhessen-Waldeck die neuen Kirchenvorstände konstituiert. Auch im Kirchenkreis
Wolfhagen. Auch in den Kirchengemeinden des Kirchspiels Wolfhagen. In Wolfhagen
wurde mit Rechtsanwalt Hans Braun erstmals ein sogenannter Laie Vorsitzender des
Kirchenvorstandes. Zuvor war dieses Amt immer von Pfarrern besetzt
worden.
Am 20. Juni 1971 wurden überall die neuen Kirchenvorstände
eingeführt. In Wolfhagen waren dies , Wilhelm Beilstein, Ludwig Böttger, Hans
Braun, Ernst Brede, Wilhelm Degenhardt, Annemarie Friedrich, Herbert Golze,
Johannes Holzhauer, Wilhelm Kepper, Harald Lotz, Inge Mander, Richard Mogge,
Heinrich Pötter, Christel F. Rupp, Kurt Thielemann, Fritz Wagner, Hans Wagner,
Ludwig Winter. Komplettiert wurde der Kirchenvorstand durch Dekan Otto
Wassermann, Pfarrer Dr. Christian Möller und Pfarrer Wilhelm
Schäfer.
Zum Kirchenvorstand Bründersen gehörten in 1971 neben Pfarrer Dr.
Möller Helmut Linne, Christian Götte, Renate Alheid, Karl Schwedes, Wilhelm
Engelhardt und Wilhelm Schnegelsberg. – In Leckringhausen bildete sich der
Kirchenvorstand aus Pfarrer Schäfer, Elisabeth Flecke, Heinrich Flecke, Heinrich
Schrage und Wilhelm Kuhaupt jun.
Neben Hans Braun als Vorsitzendem im Kirchenvorstand Wolfhagen wurde
Dekan Otto Wassermann stellvertretender Vorsitzender. In der ersten Sitzung im
Juli hat der Kirchenvorstand auch die verschiedenen Ausschüsse gebildet. So
gehörten dem Finanzausschuss Gerichtsvollzieher Kurt Thielemann,
Sparkassenangestellter Harald Lotz, Verwaltungsangestellter Richard Mogge,
Studienrat Ernst Brede, Kreisobersekretär Christel F. Rupp und
Schuhmachermeister Ludwig Böttger an.
Gemeindezentrum soll gebaut werden
Insbesondere dem Bauausschuss kam in der Wahlperiode besondere
Bedeutung zu. Wie Dekan Wassermann seinerzeit mitteilte, habe sich der
Kirchenvorstand bereits mit den Plänen für den Bau eines Gemeindezentrums
beschäftigt, das im Dekanatsgarten über der Hagenstraße (heute:
Hans-Staden-Straße) entstehen soll. Da die Finanzierung dieses Unternehmens aber
zum größten Teil der Landeskirche zufallen werde, könnten Einzelheiten erst nach
Zustimmung der verschiedenen Kommissionen des Landeskirchenamtes bekannt gegeben
werden. In den Bauausschuss wählte der Kirchenvorstand Schuhmachermeister Ludwig
Böttger, Malermeister Hans Wagner, Justizoberinspektor Herbert Golze,
Schmiedemeister Wilhelm Degenhardt und Hausfrau Annemarie Friedrich.
Schließlich wurden in die Friedhofskommission, deren Vorsitzender
Dekan Wassermann war, Landwirt Ludwig Winter und Rentner Fritz Wagner delegiert.
– Schuhmachermeister Ludwig Böttger, Landwirt Wilhelm Kepper, Buchhändlerin Inge
Mander und Sparkassenangestellter Harald Lotz wurden in die Kreissynode gewählt.
Fast nur Männer
In den Kirchenvorständen waren damals fast nur Männer. Das stellte
das Kirchliche Rentamt in seiner Wahlstatistik fest. Durchschnittlich lag die
Wahlbeteiligung in 1971 bei nur 18 Prozent im Kirchenkreis. Die beiden
Kirchspielsgemeinden Bründersen und Leckringhausen hatten mit 45 Prozent die
höchste Wahlbeteiligung des Kirchenkreises. Wolfhagen selbst war mit 8,4 Prozent
ganz hinten in der Tabelle.
In den neuen Kirchenvorständen waren in 1971 von den 217 Mitgliedern
44 Landwirte, 43 Arbeiter und Handwerker, 30 Hausfrauen, 37 Angestellte, 20
Beamte, 19 selbständig in der Wirtschaft tätige, 18 Pensionäre und Rentner und
sechs mit sonstigen Berufen vertreten.