Monatsspruch April 2012

“Jesus Christus spricht: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet
das Evangelium allen Geschöpfen.” (Markus 16,15)

Da ist er wieder!



der Moment, in dem es angebracht ist, Jesus Christus zu Wort kommen zu
lassen und zu hören.

Was sagt er denn?

“Jesus Christus spricht: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen.” (Markus 16,15)

Er hat Worte für uns, die uns auch in diesem Monat wieder einen neuen
Horizont eröffnen wollen – durch den Tod hindurch zum Leben. Wie wäre es,
diese Gelegenheit beim Schopf zu packen und nicht verstreichen zu lassen?
Wie wäre es, diese Gelegenheit wirklich zu nutzen, und sich selber im
eigenen Horizont, in der eigenen begrenzten Weltsicht ansprechen zu lassen:
Jesus Christus spricht mit dir. Er hat deine Situation und dein Leben im
Blick.

“Jesus Christus spricht: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen.” (Markus 16,15)

Doch passt unser strukturierter und verplanter Alltag mit dem Anspruch
Jesu zusammen “in die ganze Welt” zu gehen?

Um diesem Monatsspruch – der vielen Menschen aus dem
Konfirmandenunterricht oder aus Taufgottesdiensten vertraut ist – etwas
abzugewinnen, lohnt sich ein zweiter Blick.

Denn eine Frage drängt sich auf: “Sollen wir uns etwa alle auf den Weg
machen, hinaus in die ganze Welt?” Sofort fallen mir ganz viele Gründe ein,
warum das gerade keine gute Idee ist. Ich habe schon so viele andere
Pläne…

Und ich kann mir gut vorstellen, dass auch anderen die Entschiedenheit
dieser Aufforderung befremdlich erscheint. Außerdem wäre es auch nur schwer
vorzustellen, was hier noch in Wolfhagen los wäre, wenn sich alle auf den
Weg machen würden, “hinaus in die ganze Welt”, um das Evangelium zu
verkündigen. Wer wäre dann noch hier? Wenn alle das Weite, oder besser das
Ende der Welt suchen?

Da trifft es sich gut, dass wir eine gute Begründung für unsere
Lebenseinstellung haben – sollte einmal ein anderer (und sei es der
Monatsspruch vom April 2012) unsere eigene Welt in Frage stellen. Wir
unterscheiden uns eben doch von den ersten Christen, die sich vom
Auferstandenen in die Welt gesandt wussten. Schade nur, dass damit auch oft
genug die verbleibende “ganze Welt” nur allzu überschaubar wird. In vielen
Punkten ist es eben doch meine Welt oder deine Welt, in manchen Punkten auch
unsere Welt – aber oft machen wir uns die Welt, wie sie uns gefällt. Aber
Jesus hat auch die Welt im Blick, wie sie Gott gefällt.

Höchste Zeit also für den Monatsspruch zum April 2012:

Die Welt, die Gott gefällt, ist groß genug um das Evangelium allen
Geschöpfen – in der Nähe und in der Ferne – zu verkündigen, auf vielfältige
Weise.

Und in der Nähe fängt die “ganze Welt” zum Glück ja auch schon an, als
gutes Argument für die, die die Beständigkeit des Wohnortes lieben, und für
diejenigen, die sich mit ihrer Form der Nachfolge nicht zu den großen
Schritten motivieren können, die die ersten Jüngerinnen und Jünger auf sich
nahmen und bis ans Ende der Welt gingen.

Für diese großen Schritten – hin in die ganze Welt – bin ich trotzdem von
Herzen dankbar, denn sonst wäre die Worte Jesu wohl nicht bis zu uns nach
Wolfhagen gekommen.

“Jesus Christus spricht: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen.” (Markus 16,15)

Mich spricht im Moment besonders der Gedanke an, dass ich selber ein Teil
der “ganzen Welt” bin, in der das Evangelium verkündet wird, und dass sich
Menschen immer wieder auf den Weg machen. Damit das Evangelium immer wieder
neu in den verschiedenen Welten Wohnung nehmen kann; damit wir gestärkt
werden – um uns selber auf den Weg zu machen, in die ganze Welt, die – Gott
sei Dank – vor der eigenen Haustür schon anfängt.

“Jesus Christus spricht: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das
Evangelium allen Geschöpfen.” (Markus 16,15)

Das könnte er sein!



der Moment, in dem es dran ist, Jesus Christus zu Wort kommen zu lassen
und zu hören.

Was sagt er Ihnen?

Welche Botschaft steckt für Sie in diesem Monatsspruch?

Pfarrerin Ursula Breul

Pfarrerin Ursula Breul
ist seit dem 1. August 2011

Pfarrerin in
Leckringhausen und Wolfhagen.