„Lass uns offen sein …“
Weltgebetstag im Gemeindezentrum
Am Weltgebetstag weicht der liturgischen Farbe violett, die als Farbe der
Buße und der Bereitung vor den hohen Festen gilt,
das weiß, dem Symbol des Lichtes. Ostern, Weihnachten und der Weltgebetstag haben
diese Farbe. So war der Altar im Evangelischen
Gemeindezentrum auch in diesen Tönen festlich
geschmückt, als die evangelische und
die katholische Kirchengemeinde den Gottesdienst
zum Weltgebetstag
feierten.
Eine handvoll
Männer
Immer am ersten Freitag im März wird
der Gottesdienst gefeiert, der „heute die wichtigste
ökumenische Kraft“ darstellt,
wie es im Vorbereitungsheft heißt.
Und obwohl schon seit vielen Jahren der Weltgebetstag nicht mehr
„Weltgebetstag der Frauen“ heißt, sondern „Weltgebetstag – Frauen aller
Konfessionen laden ein zum Gottesdienst“, trauen sich immer
nur eine handvoll Männer, an diesem Gottesdienst
teilzunehmen. Und er hätte es verdient, dass auch
Männer sich dem Thema stellen.
Und wahrscheinlich gibt es keinen
Gottesdienst, der so zeitaufwändig
und intensiv vorbereitet wird. In
diesem Jahr passte das Thema
„Ich war fremd und ihr habt
mich aufgenommen“, auch regional, wird doch
in der Kirchengemeinde im Augenblick intensiv
darüber nachgedacht, wie man die Asylbewerber, die
sich derzeit in der Pommenanlage aufhalten,
integriert.
Orchester, Lavendel und
Globus
In diesem Jahr kam die Liturgie des
Gottesdienstes aus Frankreich. Und entsprechend war auch das
Gemeindezentrum geschmückt. Mit Musik aus
Frankreich begann der Gottesdienst. Frauen aus der
Gemeinde (Virginie Klages, Noemi Klages und Nina Nordmeier) hatten sich zu
einem kleinen Orchester
zusammengefunden und gestalteten den Gottesdienst mit. Ein Tisch
vor dem Altar wurde mit Gegenständen aus
Frankreich gedeckt: mit einer Nachbildung des
Eiffelturmes, mit einer
Weinflasche, mit Lavendel, mit Muscheln, mit einem
französischen Wörterbuch und mit einem Globus.
Dichte Texte bestimmten die
diesjährige Liturgie und intensive Gebete. Viele
neue Lieder mussten die
Gottesdienstbesucherinnen
und Gottesdienstbesucher lernen.
Nur eines aus dem Evangelischen Gesangbuch kam in
der Liturgie vor. Das Gotteslob der katholischen
Christen blieb „auf der Strecke“.
Verwöhnen mit
Köstlichkeiten
Eine
Fürbitte des Gottesdienstes
beschreibt vielleicht am schönsten,
um was es in diesem Jahr beim Weltgebetstag ging: „Gott, wir
vertrauen dir unsere Kirchen,
christlichen Bewegungen und Organisationen an. Wir beten, dass sie Orte
sein mögen, an denen sich alle Menschen willkommen
fühlen mit ihrer jeweiligen Herkunft und Kultur.
Uns alle – jede und jeden einzelnen – vertrauen
wir dir an. Lass uns offen sein und
aufmerksam für die Bedürfnisse unserer
Nächsten.“
Im Anschluss an den Gottesdienst ließen sich die Frauen und
Männer verwöhnen mit Köstlichkeiten aus Frankreich, die von
Frauen aus den Gemeinden zubereitet waren. Den
Frauen, die diesen schönen
Gottesdienst vorbereitet haben, gilt ein
herzliches „Vergelt’s Gott!“, wie
man es in diesen Tagen so oft aus dem Vatikan
gehört hat.
Eine kleine Fotostrecke sehen Sie
hier.