Gott hat sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und
euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernährt und
eure Herzen mit Freude erfüllt.
Apostelgeschichte | Kapitel 17 | Vers 14
Das ist eine schwierige Situation für Paulus. Er ist in Lystra. Und
dort heilt er einen lahmen Mann. Prompt kommt die Reaktion: Er wird für ein Gott
gehalten. Und sein Begleiter Barnabas auch. Und die beiden sollten wie Götter
verehrt werden. Und nun haben sie alle Hände voll zu tun, um dem Unfug ein Ende
zu bereiten. Um deutlich zu machen: Wir sind sterbliche Menschen. Wir wollen
doch »nur« das Evangelium verkündigen. Und sie erinnern daran, was Gott getan
hat. Der 103. Psalm lässt grüßen: »Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss
nicht, was er dir Gutes getan hat.« Und die beiden erinnern an den Regen, der
vom Himmel gekommen ist. Und an die fruchtbaren Zeiten. Und an die Freude, die
dadurch die Herzen bewegt hat. Merkwürdig ist: Das Volk lässt sich kaum davon
abbringen, den beiden zu opfern.
Vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten – in diesen Tagen, in denen
wir über den Regen stöhnen, wird uns das besonders deutlich. Und doch: Kürzlich
sagte mir jemand, als ich ihn darauf ansprach, dass in diesem Jahr alles etwas
später ist in der Natur und dass darum die Ernte wohl nicht so gut ausfällt: Die
Natur hat sich immer noch ihren Weg gesucht und alles zurechtgebracht.
So hat Gott Zeugnis immer wieder Zeugnis gegeben von seinem Wirken.
So hat Gott bezeugt, dass mit ihm zu rechnen ist. übrigens: Nicht nur in der
Natur, sondern im Leben überhaupt. Nicht nur irgendwo im ganz Großen, sondern im
Kleinen. Im ganz persönlichen Wirken am Menschen. Ich könnte aus meinem Leben
Beispiel um Beispiel erzählen, wie Gott Regen und fruchtbare Zeiten gegeben hat,
wie er mich Sattgemacht hat und mit Freude erfüllt hat. Darum habe ich Grund,
mich wie David immer wieder ermuntern zu lassen: » Lobe den Herrn, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.« Viel Gutes. Und wie ist das bei
Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser?
Kirchenrat Günther Dreisbach