Maike Gränzdörffer
Feierliche Grundstimmung


des Gottesdienstes

Maike Gänzdörffer engagiert sich

im Kirchenvorstand,

in der Kirchenmusik

und in der Konfirmandenarbeit
Wir beginnen unsere Serie mit MAIKE GRäNZDöRFFER. Sie
ist seit 2007 Mitglied im Kirchenvorstand Bründersen. Sie engagiert sich für den
Kirchenvorstand u. a. in der Konfirmandenarbeit und im Redaktionskreis für den
Gemeindebrief. Sie singt in der Kreiskantorei mit und spielt Cello im
Kammerorchester.


Das sind viele Arbeitsfelder mit ganz
unterschiedlichen Schwerpunkten. Wie sind Sie zur ehrenamtlichen
Mitarbeit in der Kirche gekommen?


Nach unserem Umzug nach Bründersen 2003 war es
zunächst einer der oben genannten Schwerpunkte, nämlich das Musizieren,
mit dem ich einen kleinen Teil zum Gemeindeleben beitragen konnte. Ich
habe mich im Bründerser Kirchenumfeld wohlgefühlt und mich für die
Kirchenvorstandswahl 2007 gerne als Kandidatin “einfangen”
lassen.


Meine unterschiedlichen Schwerpunkte in der
kirchlichen Arbeit finde ich gar nicht so verwunderlich, sind doch die
möglichen Tätigkeitsfelder ebenso breit gefächert. Ich engagiere mich in
den Bereichen, die mir am Herzen liegen, zu denen ich einen Bezug habe
und in denen ich mich wohl fühle.


In der Konfirmandenarbeit werden Sie auch
miterleben, dass die Jugendlichen, die konfirmiert wurden, im
Gottesdienst nur noch selten zu sehen sind. Wirft das Fragen auf für
Ihre Arbeit?


Oh, ja, das tut es immer wieder! Für mich ist
es wunderbar, wenn Konfirmanden nach der Konfirmation am Leben in der
Gemeinde teilnehmen und z.B. bei Festen oder besonderen Gottesdiensten
mitwirken. Das ist eigentlich ein Ziel.


Aber es ist ein großer Anspruch, der an die
15-monatige Konfirmandenzeit gestellt wird. Viele der Jugendlichen haben
vor der Konfirmandenzeit wenig oder keine Berührung mit der Kirche. Sie
in diesen 15 Monaten von etwas zu begeistern, ohne das sie vorher auch
leben konnten und für ihr Leben bedeutsam werden zu lassen, ist eine
Aufgabe!


Momentan steht die theoretische Vermittlung
des Glaubens in der Konfirmandenzeit im Vordergrund, eingestreut sind
praxisnahe Einheiten wie das diakonische Praktikum, das Gestalten einer
eigenen Andacht oder das Gemeindepraktikum. Ich sehe es auch als Ziel
an, dass sich die Konfirmanden im kirchlichen Umfeld wohl fühlen und mit
dem Kirchenvorstand und anderen Gemeindemitgliedern vertraut werden.
Wenn man sich wohl fühlt, kommt man gerne wieder. Dafür bieten sich
gemeinsame Unternehmungen oder sportliche Aktivitäten an. Wir haben das
im Kirchenvorstand Bründersen für diesen Sommer geplant und ich freue
mich darauf. Aber solche Veranstaltungen, die in der Freizeit aller
Beteiligten stattfinden, können immer nur ein Angebot an die
Konfirmanden sein, das ein Grundinteresse oder die Bereitschaft, sich
darauf einzulassen, voraussetzt.

Bei der Konfirmandenarbeit

In der Konfirmandenarbeit geht es oft sehr praktisch zu. Vor
Ostern wurde die neue Osterkerze gebastelt. Hier sieht man Maike
Gränzdörffer zusammen mit der Vorkonfirmandengruppe.


Und im Blick auf die Konfirmandenarbeit:
Braucht die Bründerser Gemeinde »modernere« Gottesdienste?


“Moderne” Gottesdienste lassen allen
Beteiligten mehr Raum, sich nach ihren Wünschen einzubringen und sind
für die Gottesdienstbesucher eine attraktive Abwechslung. Das wäre auch
für Bründersen schön!


Wenn sich in der Vergangenheit bei
Gottesdiensten die Gelegenheit eines freien Teils, z.B. beim
Weltgebetstag bot, gab es stets ein positives Echo.


Die 13-15-jährigen Konfirmanden sind in der
Regel nicht die Zielgruppe eines “normalen” Gottesdienstes und sei die
Predigt noch so gut. Man kann es ihnen also nicht verdenken, dass sie
nicht mehr Gottesdienste als nötig besuchen.


Insofern geht die Idee des “modernen”
Gottesdienstes in die Richtung, die den jungen Menschen entgegen kommen
sollte. Und am besten wäre es, wenn sie bei der Gestaltung mitmachen
würden, denn durch Mitwirken identifizieren sie sich viel mehr mit dem
Geschehen und behalten es dauerhafter in Erinnerung..


Wichtig finde ich, dass auch bei der modernen
Gestaltung, vielleicht auch mit heiteren Teilen, die feierliche
Grundstimmung des Gottesdienstes erhalten bleibt.


Welche Chance sehen Sie bei der
Gemeindebriefarbeit im Blick auf Menschen, die der Kirche eher fern
stehen?


Durch ein ansprechendes Layout, eine
ausgewogene Mischung aus Berichterstattung, Geistlichem, Einladungen und
Terminen greift in Wolfhagen und Gemeinden sicherlich so mancher zum
Gemeindebrief, der nicht aktiv am kirchlichen Leben teilnimmt. Es wird
dem Redaktionskreis nicht gelingen, dass der Gemeindebrief in jedem
Haushalt gelesen wird, dennoch lädt er durch die Auswahl der Berichte
und Artikel jeden ein, sich mit ihm zu beschäftigen – und
auch hier ist es so, dass ein gewisses Grundinteresse (hier des
potentiellen Lesers) immer Voraussetzung ist.


Herzlichen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Ihnen eine
schöne Sommerzeit.

Die Fragen stellte für die Homepage-Redaktion Günther Dreisbach.