Viel Glück und viel Segen


Seniorenchor wurde zehn Jahre alt

Bernd und Simone Geiersbach werden
– wenn es denn so weit ist – Mitglieder im Seniorenchor der Evangelischen
Kirchengemeinde Wolfhagen. Das ist eine der „Botschaften“ eines
außergewöhnlichen Konzertabends in der Stadtkirche Wolfhagen. Der Seniorenchor
feierte seinen zehnten Geburtstag – mit Gästen.



Wolke der Zeugen

Alles begann – wie jeder
Gottesdienst – mit Glockengeläut. Und dann gab es nicht etwa Musik, sondern die
Hausherrin sprach, Pfarrerin Katharina Ufholz. Sie freute sich über den guten
Besuch des Abends und stimmte den Geburtstagskanon an, der in vielen Häusern der
Gemeinde am Geburtstag gesungen wird: Viel Glück und viel Segen. Dann sang der
Seniorenchor sein erstes Lied „Wir danken dir für diese schöne Welt“.
Der Vorsitzende der Kreissynode des Kirchenkreises Wolfhagen, Kirchenrat Günther
Dreisbach, überbrachte die Grüße des 91 Jahre alten Kirchenkreises zum
Kindergeburtstag. Der Seniorenchor gehöre zu der Wolke der Zeugen, die das Leben
in der Kirchengemeinde reich machten.


Leidenschaft

Und dann ging es musikalisch
weiter, Schlag auf Schlag, nur einmal unterbrochen von Dietrich Scharfe. Er
berichtete von der Chorarbeit. Und man konnte dem leidenschaftlichen Mitsänger
schon abspüren, dass es für ihn eine Sinngebung im Alter ist, im Seniorenchor
mitsingen zu können. Freunde waren da an dem Abend: aus dem benachbarten
Kirchenkreis Twiste der ökumenische Seniorenchor aus Volkmarsen und aus
Nothfelden die „Liedertafel“. Und schön war, dass an diesem Abend
jeder Chor angemessen Platz und Zeit bekam, sein „Ständchen“ zu
bringen für den Jubiläumschor.


Garanten für gute
Musik

Drei Dirigenten gab es an dem
Abend: Bernd und Simone Geiersbach und Jan Weige. Letzterer ist seit drei Wochen
Chorleiter in Volkmarsen und entwickelt sich mehr und mehr zu einem großen
musikalischen Talent. Wie dieser junge Mann den Chor aus überwiegend älteren
Herrschaften leitet, ist bewundernswert. Bernd und Simone Geiersbach sind
ohnehin Garanten dafür, dass gute Musik gemacht wird. Sie sind Dreh- und
Angelpunkt der Chöre. Und es ist unschwer festzustellen, dass sie eine gesunde
Autorität besitzen, die Chöre zu leiten.


Sehr hohes Niveau

Und musikalisch – wenn der Autor
dieses Beitrages mit seiner musikalischen Laienmeinung das sagen darf –
musikalisch war dieser Abend in der Stadtkirche ein Hochgenuss. Da wurde nicht
nur eine solide musikalische Leistung geboten. Da wurde Musik auf einem sehr
hohen Niveau dargeboten von Frauen und Männern, die voll konzentriert bei der
Sache sind. Anne Petrossow als Solistin – sie hat die Gabe, sich zurückzunehmen
und dann auch als Choristin mitzusingen – hat sich zu einer Solosängerin im
Kirchenkreis Wolfhagen entwickelt, die ihresgleichen sucht. Ellen Volkhardt
begleitete sie bei einem Stück mit ihrer Oboe, gesellte sich aber ansonsten gut
ein in das Instrumentalensemble – Barbara Schiffner, Monika Heise, Ilse Möse,
Margret Wenzel, Johannes Bulle, Till Spohr und Bernd Geiersbach – das den Abend
souverän mitgestaltete.

Bernd Geiersbach berichtete dann
noch sehr launig, wie es zur Gründung des Seniorenchores kam. Der Chor ist ein
estländisches Mitbringsel aus dem siebenmonatigen Aufenthalt von Geiersbachs in
Estland im Jahr 2004. Am Schluss war dann noch einmal die Pfarrerin dran. Ohne
Blumen vor dem Altar geht bei Konzerten nichts in der evangelischen Kirche.


Mozartkugeln im
Gemeindezentrum

Und die Mozartkugeln für jeden
Seniorenchorsänger gab es – Gott sei Dank – erst im Gemeindezentrum, wo der Chor
dann noch mit geladenen Gästen weiterfeierte. Natürlich gab es auch Applaus an
dem Abend. Viel Applaus. Nach jedem Stück. Es war eben ein Konzert. Weitere
Fotos vom Konzertabend finden Sie hier.