Pfarrer Wilfried Keller von der Selbständigen
Evangelisch-lutherischen Kirche und der katholische Pfarrer Emmanuel Ayebome
leiteten im Eingangsteil des Gottesdienstes das Schuldbekenntnis. (Foto:
Günst)
Vaterunser in sechs Sprachen
Beeindruckender ökumenischer Gottesdienst
Der ökumenische Pfingstgottesdienst gehört nicht zu den am besten
besuchten Gottesdiensten im Kirchenjahr, gleichwohl ist er aber immer wieder ein
Höhepunkt im gottesdienstlichen Leben der evangelischen, katholischen und
selbständigen evangelisch-lutherischen Christen in Wolfhagen und Umgebung. In
diesem Jahr war wieder einmal die katholische Kirchengemeinde St. Maria
Gastgeberin. Der ökumenische Arbeitskreis Wolfhagen hatte den Gottesdienst
vorbereitet und die Geschichte vom Jesus am Brunnen in Samarien
(Johannesevangelium Kapitel 4) in den Mittelpunkt gestellt.
Großer Einzug
In der katholischen Kirche gibt es immer einen Einzug der am
Gottesdienst Beteiligten. Bei besonderen Anlässen wird er aber auch besonders
feierlich gestaltet. So hatte man sich in diesem Jahr für den „großen
Einzug“ entschieden. Angeführt von den beiden Ministranten und Lektoren
Andreas Ekenberger und Rajmond Eckenberger begaben sich die Mitwirkenden unter
schönem Orgelspiel von Christoph Knatz in den hinteren Bereich der Kirche und
zogen durch das Mittelschiff ein, machten eine Verbeugung vor dem Altar und
begaben sich auf ihre Plätze.
Polnische Nationalfarben
Pfarrer Marek Prus, der Hausherr, freute sich über die Möglichkeit,
an Pfingsten, dem Geburtstag der Kirche, ökumenisch Gottesdienst feiern zu
können. Und er freute sich auch, dass Küster Andreas Ekenberger bei der
Dekoration des Kirchenraumes das pfingstliche Rot mit etwas Weiß gemischt hatte.
So seien seine polnischen Nationalfarben schön zum Ausdruck gekommen. Und es war
schon beeindruckend, wie sorgfältig der katholische Küster alles vorbereitet
hatte. Und man konnte spüren: Katholischer Küster zu sein, ist richtig Arbeit.
über 80 Kerzen waren vor Beginn des Gottesdienstes anzuzünden.
Nach der Einleitung und der Bitte um den Heiligen Geist sprachen
Pfarrer Wilfried Keller und Pfarrer Emmanuel Ayebome das Schulbekenntnis.
Eindrücklich wurde danach in verteilten Rollen die lange biblische Geschichte
von der Frau am Brunnen in Samaria, der Jesus begegnet, gelesen. Und in einer
ebenso eindrücklichen Predigt machte Pfarrerin Katharina Ufholz deutlich, wie
wichtig diese Geschichte auch heute noch ist. (Kurz vor dem Gottesdienst hatte
sie noch die neunjährige Armina Abdollahi gebeten, kleine Passagen aus der
Predigt zu lesen, was diese mit Freude und schön machte.)
Pfingstlicher Geist
Dann folgte das große Glaubensbekenntnis und das Fürbittengebet. Das
Vaterunser wurde an diesem Tag in verschiedenen Sprachen gebetet. In ihren
Heimatsprachen beteten Rajmond Eckenberger auf Russisch, Marek Prus auf
Polnisch, Afshin Abdollahi auf Farsi, der Sprache des Iran, Emmanuel Ayebome auf
Nigerianisch und Andreas Ekenberger auf Ukrainisch. So entstand etwas von dem
Geist des ersten Pfingstfestes in Jerusalem. Alle stimmten dann ein und beten
gemeinsam das Gebet, das die Welt umspannt, in Deutsch.
Kerze – Bibel – Netz
In einer Selbstverpflichtung und Hingabe wurden danach ökumenische
Symbole gezeigt und erläutert: Die Kerze, die für das Licht Jesu Christi steht,
das als Licht des Friedens in die Welt scheint, die Bibel als das lebendige Wort
Gottes, und das Netz, das für die Fürbitte steht und das sich daraus ergebende
Handeln der Liebe. Pfarrer Wilfried Keller, Dekan Dr. Gernot Gerlach und Pfarrer
Marek Prus segneten danach die Gemeinde und der feierliche Auszug beendete einen
dichten Gottesdienst.
Im Gemeindezentrum unter der Kirche hatten fleißige Mitarbeiter alles
vorbereitet, damit man noch ein wenig beisammen sein und die guten ökumenischen
Kontakte weiter pflegen konnte.
Prädikant Günther Dreisbach und Lektor Rajmond Eckenberger bei den
Fürbitten. (Foto: Jürgen Günst)
Auszug aus der Kirche: Angeführt von Andreas Ekenberger und Rajmond
Eckenberger ziehen die Mitwirkenden des Gottesdienstes wieder aus der Kirche
aus. (Foto: Jürgen Günst)
Kurz vor der Erteilung des Segens: Pfarrer Wilfried Keller, Dekan Dr.
Gernot Gerlach, der von Pfarrer Marek Prus freundlich auf den
„Ehrenplatz“ in der Mitte des Altars gedrängt wurde, und Pfarrer Marek
Prus. (Foto: Jürgen Günst)
Und dann gab es viele Gespräche im Gemeindezentrum: Eshan aus
Afghanistan mit Frau Keller und Tochter …
… Lektor Günter Schnellenpfeil und Organist Christoph Knatz
…
… Pfarrer Marek Prus und Afshin und Armina Abdollahi …
… Gemeindereferent Jürgen Günst, Pfarrerin Katharina Ufholz und
Pfarrer Hans Jürgen Basteck …
… Pfarrer Emmanuel Ayebome und Organist Christoph Knatz …
… Eshan aus Afghanistan und Pfarrer Marek Prus … und viele mehr.