BASTECK:


Zunächst ein herzliches Willkommen, Ihnen, Herr Pfarrer Schiel,
in unserer Kirchengemeinde und in unserer Stadt Wolfhagen. Welches sind Ihre
ersten Eindrücke nach Ihrem Start am 1. Januar?


SCHIEL:

Beeindruckt haben mich die Menschen, ihre Offenheit, Freundlichkeit
und das hohe Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Kirchengemeinden und im Diakonischen Werk im Haupt- und Ehrenamt. Besonders die
Willkommenskultur und Hilfsbereitschaft gegenüber Menschen, die aus ihrer Heimat
flüchten mussten, ist hier zu nennen, aber auch die große Treue zu den Menschen,
die unserer Unterstützung bedürfen.

BASTECK:
Sie wechseln vom Arbeitsfeld des Seelsorgers einer Kirchengemeinde auf das
Arbeitsfeld des Diakoniepfarrers, der in zwei Kirchenkreisen tätig ist. Wo
liegen nach Ihrer Meinung die Schnittmengen zwischen beiden Feldern?


SCHIEL:

Sie liegen in der Stärkung und Begleitung der Ehrenamtlichen in ihrem
Dienst am Nächsten und in der Entwicklung und Begleitung von diakonischen
Projekten in den Kirchengemeinden und deren nachbarschaftlichen
Kooperationsräumen. Dabei gilt es, nah an den Menschen zu sein, sie zu stützen
und zu unterstützen.

BASTECK:
Welche Aufgaben stellen sich Ihnen und der Diakonie in unserer Region
zurzeit am dringendsten?

SCHIEL: Die zurzeit dringendste Aufgabe für uns alle
in Diakonie und Kirchengemeinden wird es sein, in Zusammenarbeit mit den
Hauptamtlichen im Diakonischen Werk die Menschen, die zu uns geflüchtet sind,
nicht nur zu begleiten und zu betreuen, sondern auch Konzepte zu entwickeln, wie
sie sich gut integrieren können. Aber gleichzeitig ist es wichtig, auch all jene
nicht aus dem Blick zu verlieren und ihnen beizustehen, die an der Armutsgrenze
leben und unsere Unterstützung brauchen.

BASTECK:
Zukünftig soll es ein gemeinsames Diakonisches Werk für die Stadt und den
Landkreis Kassel geben. Welche Auswirkungen wird diese Zusammenführung für
die diakonische Arbeit zum Beispiel für Wolfhagen haben?


SCHIEL:

Zum 1. Januar 2017 soll die Arbeit des gemeinsamen Diakonischen
Werkes beginnen. Bis dahin müssen noch die Diakonieausschüsse der Kreissynoden
ihr Votum abgeben und die Kirchenkreisvorstände und Kreissynoden von Wolfhagen,
Hofgeismar, Kaufungen und Kassel-Stadt die Zusammenführung beschließen. Dem
möchte ich nicht vorgreifen. Ich denke, die Zusammenführung wird eine Stärkung
der diakonischen Arbeit in der gesamten Region nach sich ziehen und Wolfhagen
wird gewiss davon profitieren.


BASTECK:

Welche Rolle spielen die Kirchengemeinden vor Ort bei Ihren überlegungen?


SCHIEL:

Die Kirchengemeinden sind die Basis und der Rückhalt für alle
diakonische Arbeit. In ihnen findet die grundlegende diakonische Arbeit statt.
Hier gilt es, in Zusammenarbeit mit den Diakoniebeauftragten, den bestehenden
Diakonieausschüssen und den Pfarrerinnen und Pfarrern diakonische >Projekte
zu stützen oder zu entwickeln und die Arbeit der Kirchengemeinden untereinander
und mit den Fachbereichen des Diakonischen Werkes zu vernetzen.

BASTECK: Haben Sie noch einen besonderen Wunsch
im Hinblick auf Ihre zukünftige Arbeit in unserer Region?

SCHIEL: Ich wünsche mir, dass Gottes Segen uns
begleiten möge und bei der Integration der Flüchtlinge und bei der Begleitung
aller, die unserer Unterstützung und Hilfe bedürfen.