GOTT SPRICHT:


ICH WILL EUCH TRöSTEN,


WIE EINEN SEINE MUTTER TRöSTET.


D
ie Plastik »Zuflucht« stammt
von Dorothea Steigerwald (1918-2014) Sie war Diakonisse beim Deutschen
Gemeinschaftsdiakonieverband. In den 1980er Jahren hatte ich die große Freude,
sie in Marburg, wo sie lebte und wirkte, kennenzulernen. Und ich war tief
beeindruckt von dieser glaubensstarken Frau.


I
hre Plastik »Zuflucht« ist
für mich das wertvollste Geschenk, das ich je bekommen habe. Das hat ganz
persönliche Gründe. Die Plastik steht auf meinem Schreibtisch. Mein Blick
wandert immer wieder zu ihr hin. Als ich die Jahreslosung für 2016 wahrnahm, kam
mir sofort »Zuflucht« in den Sinn. Das trifft’s. Das ist gemeint: Zuflucht
bei Gott finden. Trost bei Gott finden. So wie Mütter kleine Kinder trösten.
Darauf vertrauen: Gott lässt dich nicht allein. Er lässt dich nicht fallen.


D
er Schreiber des 66. Kapitels
des Jesajabuches beschäftigt sich mit dem zukünftigen Heil Jerusalems. Er
schreibt davon, dass Gott seinen Feinden vergibt. Er schreibt von der Stadt, die
die Menschen lieb haben. Fröhlich sollen die Menschen sein. Sie sollen sich mit
Jerusalem freuen. Und bildhaft wird beschrieben, dass diese Freude zu tun hat
mit der Freude, die eine Mutter empfindet bei der Geburt eines Kindes. Das
entvölkerte Land soll wieder bevölkert werden. Das ist der
Trost Gottes für seine Stadt. Und diesen Trost vergleicht der Prophet mit dem
schönen Bild, dass Gott die Menschen in seiner Stadt trösten will »wie einen
seine Mutter tröstet«. Bei Gott finden die Menschen in Jerusalem Zuflucht,
Trost, Segen.


Z
uflucht. Zuflucht bei Gott
finden. Trost. Das könnte ein Programm sein für das Jahr 2016. 366 Tage lang.
Eine Losung für das Jahr. Eine Lösung für das Jahr. Vertrauen wir darauf, dass
Gottes offene Arme geborgene Arme sind: Arme der Zuflucht. Arme des Trostes.
Mütterliche Arme.


Barmherziger, gnädiger Gott, vor uns liegt ein Jahr, von dem wir
nicht wissen, was es bringt. Aber wir wissen, dass wir deinen Trost
brauchen. Wir wollen Tag für Tag Zuflucht bei dir nehmen. Wir wollen darauf
vertrauen, dass du uns tröstest, wie einen seine Mutter tröstet. Danke für
dein großes Angebot. Amen.