Sankt Wigberti-Kirche in Heldrungen

Heute ist es 25 Jahre her, dass der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Wolfhagen die Kirchengemeinden Heldrungen und Oberheldrungen in Thüringen besucht hat. Das war in 1992 ein besonderes Ereignis. Es war der erste Besuch nach dem Fall des »eisernen Vorhangs« im Jahr 1989. Im Gemeindebrief des Jahres 1992 berichtete seinerzeit Kirchenvorsteherin Anne Schmid:

Am Samstag, 26. September, starteten wir zu lange geplanten gemeinsamen Rüstzeit mit dem Kirchenvorstand unserer Partnergemeinden in Heldrungen. Nach zwei kurzen Pausen in Heiligenstadt und auf dem Kyffhäuser galt unser erster Besuch Oberheldrungen, der Partnergemeinde von Leckringhausen. Wir waren tief betroffen von dem ärmlichen Zustand des Gemeindesaals und des Pfarrhauses, an dem auch peinliche Sauberkeit nichts ändern konnte. Nach der gerade stattfindenden Taufe führte uns Pfarrer Hammer durch die Kirche und gab uns einen kurzen Einblick in sein umfangreiches Arbeitsgebiet.

Wenige Kilometer weiter in Heldrungen wurden wir von Pfarrer Hirsch und den Mitgliedern des Gemeindekirchenrates überaus freundlich in dem sehr ansprechend renovierten Martin-Luther-Raum mit Kaffee und Kuchen begrüßt. Das von Dekan Deutsch überreichte Bronzekreuz wird auf der hellen Wand gut zur Geltung kommen.

Zum Thema unseres Treffens »Religiöse und weltanschauliche Gruppen« gab uns Pfarrerin i. R. Hansiek in einem Referat einen guten Überblick über die Situation in den neuen Bundesländern. Da vielen Menschen in den vergangenen Jahr zehnten die christliche Religion fremd geblieben ist, können die Gefahren, die in den unterschiedlichen Gruppierungen stecken, oft nur schwer erkannt werden. Beispiele, die die Referentin aus Diskussionen besonders mit Jugendlichen berichtete, lösten einen lebhaften Erfahrungsaustausch zwischen den Kirchenvorstehern aus, der auch nach dem gemeinsamen Abendessen im Wasserschloss fortgesetzt wurde. Die abendliche Diskussion drehte sich besonders um die Frage, wie man mehr Menschen den christlichen Glauben nahebringen und die Gemeinden mit mehr Leben erfüllen könnte. Die unterschiedlichen Entwicklungen der Partnergemeinden bedingen auch unterschiedliche Wege.

Am Sonntag trafen sich die Kirchenvorstände beider Partnerstädte zum Gottesdienst in der Kirche von Heldrungen, der von Pfarrer Hirsch und Dekan Deutsch gemeinsam gestaltet wurde. Das Treffen in Heldrungen war bestimmt durch eine sehr freundliche und gute Atmosphäre und wir danken auch herzlich für das interessante Rahmenprogramm – die Besichtigung des evangelischen Kindergartens und den Besuch des Bauernkriegspanoramas in Bad Frankenhausen. – Versehen mit einem großen Zwiebelzopf und mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir am Nachmittag wieder zurück.

Die letzte Begegnung zwischen Wolfhager und Heldrunger Kirchenvorstehern gab es im Jahr 2015, als eine Heldrunger Delegation mit Pfarrer Tobias Gruber zu Gast in Wolfhagen war. Pfarrer Gruber ist inzwischen nicht mehr in Heldrungen. An seiner Verabschiedung im Frühjahr 2017 hat die Vorsitzende des Wolfhager Kirchenvorstandes, Ursula Muth, teilgenommen.