Die Jugend liebt den Luxus, sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und plaudert, wo sie arbeiten sollte. Sie verschlingt bei Tisch die Speise, legt die Beine übereinander und tyrannisiert die Eltern.
Mit diesen und ähnlichen Zitaten begann der erste Abend der von CVJM, Kirchengemeinde und der Jugendarbeit des Kirchenkreises gemeinsam veranstalteten Seminarreihe „Jugend 2.0 – Zeit für ein Update?“ im Gemeindezentrum am Mittwoch Abend. Weit über 30 Teilnehmer wurden von Carsten Korinth (CVJM KuLa) und Torsten Fiege (Ev. Jugend Wolfhagen) in die Welt der „Jugend von heute“ mitgenommen, über die man sich offensichtlich schon vor 5000 Jahren in noch heute zu hörendem Tonfall beschwert – das obige Zitat stammt von Sokrates (~450 v.Chr.).
Aktuelle Shell-Studien zur Jugend zeigen dagegen ein völlig anderes Bild: Jugendliche sind an „verlässlichen sozialen und kulturellen Ordnungen interessiert“. Am ersten der drei Abende wurde daher vor allem versucht, einen differenzierteren Blick auf Jugendliche zu werfen. Dazu sollten die Teilnehmer etwa in Kleingruppen Jugendtrends der letzten 50 Jahre – von Rollschuhen über Tamagotchis bis zum Fidget Spinner – zeitlich sortieren und so die eigene Jugend reflektieren: Welche Vorbilder hatte man, was waren die eigenen Wünsche und Träume? Die angeregten Pausen-Gespräche mit Häppchen und auch nach der Veranstaltung zeigten, wie groß das Interesse an diesem Thema ist.
Auch wer gestern nicht dabei sein konnte, ist herzlich eingeladen, am kommenden Mittwoch (31.1.) um 19:30 Uhr zum zweiten Abend der Reihe ins ev. Gemeindezentrum zu kommen, diesmal zum Thema „Jugendliche ernst nehmen – Was können und wollen Jugendliche?“. Die Reihe schließt dann am 7.2. mit dem Thema „Jugendliche (beg)leiten?! Was können Jugendliche und Erwachsene voneinander lernen?“ ab.